Die Internetfirma Plan Forward will mit ihrer neuen Safe App Versicherungsmakler unter Druck setzen. Seit Ende März ist die App nach fünfmonatiger Betaphase in Deutschland auf dem Markt. Im Portfolio führt Safe derzeit nach eigenen Angaben 150 Versicherer mit 30.000 Angeboten. Darunter sind die Allianz und Axa sowie Standard Life und auch Nischenversicherer.
Versicherungsabschluss ganz einfach mit dem Smartphone, das verspricht Safe genauso wie eine „hochprofessionelle“ Beratung – „ohne einen lästigen Vertreter“. Der Kunde macht Angaben zur persönlichen Situation und Wünschen. Der Algorithmus von Safe berechnet dann auf Grundlage von Verbraucherzentralen-Empfehlungen ein Angebot. Erst dann kommt gegebenenfalls ein „hochqualifizierter Versicherungs-Experte“ ins Spiel, mit dem Detailfragen am Telefon geklärt werden. Bei einfachen Versicherungen ist ein digitaler Abschluss der Police möglich. Auch die Schadensregelung soll über die App möglich sein.
Safe verwaltet auch bestehende Versicherungen
Verwaltet werden die Versicherungen papierlos über die App, ganz ohne Ordner. Problematisch dürfte das Kleingedruckte sein, das schon in Papierform nur mühsam zu lesen ist. Auch bereits bestehende Versicherungen sollen über die App verwaltet werden können. Dazu unterschreibt der Kunde mit dem Finger auf dem Smartphone-Display ein Maklermandat für Safe. Das Unternehmen beantragt dann die Verwaltung der Dokumente bei den Versicherern.
Betrieben wird Safe von der Plan Forward GmbH, hinter der Christian Wiens und Marius Blaesing stehen. Sie haben das Unternehmen im vergangenen Jahr gegründet. Nach der Tischreservierungssoftware Gourmeo ist dies bereits ihr zweites Startup-Unternehmen. Gourmeo hatten sie für sechsstelligen Betrag verkauft und den Erlös in die Entwicklung von Safe investiert. Plan Forward wird als Versicherungsmakler im deutschen Vermittlerregister (Register-Nr.: D-4V95-B0VXG-67) geführt. Die App und deren Nutzung sind für den Kunden kostenlos. Sie finanziert durch die Courtagen für Vermittlungs- und Betreuungstätigkeiten.
Finanzierung durch Bestands- und Vermittlungsprovisonen
Hierbei soll es die Masse machen, wie Wiens sagt. Dabei hat er es vor allem auf die Bestandsprovisionen abgesehen. Sechs Versicherungen hat jeder Deutsche hat im Schnitt, also insgesamt rund 460 Millionen für die es eine Verwaltungspauschale gibt. Die eigenen Mitarbeiter, „ein Team hoch qualifizierter und IHK-geprüfter Versicherungs-Experten“, erhalten keine Provision, sondern werden nach „der erreichten Kundenzufriedenheit“ honoriert. Die Größe des Teams wird nicht genauer benannt, im Februar waren es zwei Berater, die Plan Forward beschäftigte.
Als Zielgruppe benennt der 30-jährige Christian Wiens „in erster Linie junge Berufseinsteiger…, die sich zum ersten Mal mit dem komplexen Thema Versicherung beschäftigen und von der Flut an Angeboten und Beratern überfordert sind”. Zwar bieten auch einige Versicherer wie Ergo Direkt für Kunden Onlinetools zur Verwaltung an, aber Wiens wendet ein, dass Safe der erste Anbieter sei, der sämtliche Versicherungen verschiedener Versicherer auf einmal verwaltet. Safe steht für iPhone- und Android-Nutzer zur Verfügung.