Hausratversicherung: Der Beruf des Einbrechers gewinnt an Attraktivität

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Hausratversicherung: Berlin war im vergangenen Jahr, in absoluten Zahlen, die Hauptstadt der Einbrüche. Im Verhältnis der Einbrüche zu den Einwohnerzahlen allerdings ist die Stadt Bremen an der Spitze. In den Städten mit mehr als einer halben Million Einwohnern herrscht ein üperproportional hohes Risiko einer Wohnungseinbruchs, wie eine aktuelle Statistik der Polizei verrät, über die versicherungsjournal und gdv unlängst berichteten.

Für die deutschen Hausratversicherer werden Wohnungseinbrüche laut den Daten des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) stetig teurer. Im Jahr 2014 hatten die Versicherer zum siebten Mal in der Folge mehr an Versicherungsleistungen zu leisten als jeweils im Vorjahr. Der aktuelle Wert von 490 Millionen Euro stellt eine Steigerung um ein Sechstel im Vergleich zu 2011 dar, im Vergleich zu 2008 sind es sogar drei Viertel mehr.

Deutschland: 1,8 Prozent mehr Einbrüche als letztes Jahr

Zugleich hat auch die Anzahl der Wohnungseinbrüche insgesamt in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Deutschlandweit gab es nach der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS 2014) 152.213 Einbrüche, das sind 1,8 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Legt man diese Zahl auf je 100.000 Einwohner um, gelangt man zu einer Einbruchsrate von 188. Ferner geht aus den aktuellen PKS-Daten hervor, dass zwischen den deutschen Großstädten (ab 100.000 Einwohner) gewaltige Unterschiede bestehen. Nach absoluten Einbruchszahlen stellt die Bundeshauptstadt Berlin den Spitzenreiter dar, denn hier wurden deutlich über 12.000 Einbrüche gezählt. In Hamburg waren es fast 7.500, in Köln immerhin noch mehr als 5.000. Im Verhältnis zur Zahl der Einwohner allerdings zeigt sich eine andere Reihenfolge. In dieser Betrachtungsweise nämlich wird Bremen zur Hauptstadt der Wohnungseinbrüche. Dort bewegte sich die Einbruchsrate 2014 bei weit über fünfhundert Delikten pro 100.000 Einwohner.

Dresden und München unter Bundesdurchschnitt

Knapp unter dieser Marke blieben Köln, Recklinghausen und Dortmund. In acht Städten lag die Einbruchsrate pro 100.000 Einwohner unter 100. Ein nur geringes Risiko für Einbrüche in Wohnungen gibt es in Erlangen. Hier haben die Bewohner wenig zu befürchten, denn die Einbruchsrate lag unter 60 pro 100.000 Einwohner.

Vergleichsweise niedrig ist das Risiko zudem in den Städten Jena und Augsburg. In den Metropolen herrscht wenig überraschend ein sehr hohes Einbruchsrisiko. Auch in den deutschen Metropolen mit mehr als einer halben Million Einwohnern gibt es teilweise weite Distanzen zwischen den Zahlen. Allerdings sind es lediglich München und Dresden die auf Werte unterhalb des Bundesdurchschnitts kommen. Ins Auge fällt, dass im Jahr 2014 in fast der Hälfte der Metropolen Einbruchsraten von über 400 Delikten pro 100.000 Einwohner zu zählen waren. Bremen stand dabei wie bereits erwähnt sogar bei fast 560, während es in Dortmund knapp 480 und in Köln fast 490 Wohnungseinbrüche pro 100.000 Einwohner waren.

Wer nun das Gefühl hat, er müsse sein Haus und Heim besser gegen Einbrüche schützen, der kann dafür demnächst Zuschüsse bei der Staatsbank KfW beantragen. Für das laufende und die beiden nächsten Jahre hat der Haushaltsausschuss des Bundestags dafür 30 Millionen Euro freigegeben. Das ist für Mieter und Eigentümer in Großstädten wahrscheinlich nicht uninteressant.

Quelle: gdv.de