BU: Nach einer Umfrage zu Berufsunfähigkeitsversicherungen in Deutschland ruft Canada Life den BU - Notstand aus: Mehr als die Hälfte, genau sechzig Prozent der Deutschen vertagen und verdrängen die BU, oder lehnen sie ab. Circa sechzig Prozent der Deutschen haben demnach keine Berufsunfähigkeitsversicherung, während sich zwanzig Prozent im Unklaren sind, ob ihre BU - Rente ausreichen wird. Die Hälfte der Befragten bewertet einen Beitragsanstieg als inakzeptabel.
Im Auftrag vom Lebensversicher Canada Life hat das Marktforschungsinstitut Toluna eine Onlineumfrage erstellt, nach der sich rund 60 Prozent der Deutschen nicht gegen Berufsunfähigkeit abgesichert haben. Über eintausend Teilnehmer wurden im Rahmen der Studie befragt, die Teilnehmer waren zwischen 18 bis 55 Jahren alt und gaben vielfältige Motive für die unzureichende Abdeckung mit einer BU an. Interessant ist, das beinah 30 Prozent eine BU für eine wichtige Versicherung halten, zugleich aber keine abgeschlossen haben. Während die einen sich wenigstens über die Bedeutung einer solchen Versicherung Gedanken machen, zeigen immerhin rund 20 Prozent größte Sorglosigkeit bei dem Thema: Sie haben sich gedanklich noch nicht mit dem Thema befasst. Und etwa zehn Prozent sogar erachten eine solche Police als unwichtige Versicherung.
Auch Verbraucherschützer betonen Wert einer BU
Doch entgegen der statistischen Fakten besteht ausnahmsweise sowohl bei den Anbietern und Analysehäusern als auch bei den Verbraucherschützern Einigkeit darüber, dass die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) einen ganz besonders wichtigen Teil der privaten Vorsorge ausmacht. „Dass so viele Menschen ohne Absicherung durchs Arbeitsleben gehen und damit ihre Existenz riskieren, ist alarmierend“ , sagt Bernhard Rapp, stellvertretender Deutschlandchef der Canada Life. Im Ergebnis der Befragung des Lebensversicherers zeigte sich nur ein Viertel der Deutschen ausreichend per BU abgesichert. Daneben stehen weitere 20 Prozent, die zwar einen BU - Vertrag abgeschlossen haben, aber dennoch verunsichert sind, ob ihr Schutz im Ernstfall auch trägt.
Derartige Unsicherheiten und Befürchtungen sind durchaus angebracht. Denn BU - Verträge sichern Renten zum Teil ab, die nur etwas über dem Hartz - IV - Niveau liegen. Demnach betrug die durchschnittliche Höhe der versicherten BU-Renten 771 Euro im Jahr 2013, sofern man BU - Zusatzversicherungen mit einrechnet. Den meisten Menschen ist nicht bekannt, dass so eine Rente gegenüber Sozialleistungen angerechnet wird. „ Wenn man einen Vertrag im Aktenordner hat, ist leider noch nicht alles gut. Man muss wissen, ob die abgesicherte Rente für den derzeitigen Lebensstandard reicht “, so Rapp. „ Kunden sollten sich schnell Klarheit verschaffen." Als Makler kann man hier unterstützend wirken und wenn es angebracht ist, aufzeigen, wie sich ein Schutz passgenau aufstocken ließe.
Kunden lehnen Preissteigerung ab
Weniger unsicher zeigen sich die Befragten angesichts der Preise einer Versicherung. So sind sich fast 80 Prozent der Deutschen im Klaren darüber, dass der monatliche Beitrag während der Laufzeit möglicherweise ansteigt. Sich damit abfinden will sich allerdings nur ein Drittel. Denn die Hälfte der Befragten bewertet Preissteigerungen während der Laufzeit als inakzeptabel und rund 20 Prozent sind auch hier unsicher, wie sie sich hier positionieren sollen. Das Problem möglicher Beitragserhöhungen bei BU - Versicherungen stand unlängst im Zentrum einer Untersuchung des Analysehauses Franke und Bornberg. Darin wurde gezeigt, dass die Überschüsse von BU -Versicherungen bei einigen BU - Versicherern absinken. Eine mögliche Folge davon kann eine Erhöhung der Beiträge während der Laufzeit sein. „Gerade wenn Kunden ihren Beitrag so wählen, dass er knapp ins Budget passt, ist eine Erhöhung für viele eine sehr unangenehme Überraschung. Hiervor sind unsere Kunden gefeit, sie zahlen immer den gleichen Beitrag. Eine Erhöhung schließen wir vertraglich aus. Das gibt absolute Planungssicherheit für die Zukunft “, so Rapp. Ein beruhigendes Schlusswort - welches zugleich ein Hinweis ist, dass derartige Studien durchaus eigennützig in Auftrag gegeben werden. Doch auch andere Anbieter haben hübsche Angebote.