Rentenversicherung: Kostensenkung durch LVRG zeigt Wirkung

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Rentenversicherung: Durch das Absenken des Rechnungszinses sind in privaten Rentenversicherungen und bei Riester-Renten die garantierten Aufbauleistungen zurückgegangen. Die im Zuge des Lebensversicherungsreformgesetzes (LVRG) vorgenommenen Veränderungen in der Kostenstruktur sowie Kostensenkungen haben diesen Prozess allerdings gebremst, zeigt eine Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA).

Die garantierten Beträge, die Versicherungsnehmer klassischer Privatrenten in der dritten Vorsorgeschicht ausbezahlt werden, sanken 2015 gegenüber dem Vorjahr im Durchschnitt um 7,3 Prozent. Bei klassischen Riester-Renten fiel der Rückgang mit durchschnittlich 6,7 Prozent etwas geringer aus. Das ergab die Studie „Mehr Transparenz, weniger Kosten? Was hat das Lebensversicherungs-Reformgesetz gebracht?“, die im Auftrag des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) vom Berliner Institut für Transparenz (ITA) angefertigt und unlängst vorgestellt worden ist. Die Absenkung geht auf den niedrigeren Rechnungszins zurück, der seit Anfang des laufenden Jahres gilt.

Erhebliche Unterschiede bei Versicherern

Die Unterschiede zwischen den einzelnen Gesellschaften sind erheblich. So sank die garantierte Ablaufleistung beim Rententarif AR der Württembergischen Lebensversicherung AG lediglich um 2,5 Prozent. Die Superia ZukunftsRente (RS 106) der IDEAL Lebensversicherung AG hingegen kommt in der Kalkulation des Jahres 2015 gegenüber 2014 nur noch auf eine um 11,4 Prozent geringere garantierte Ablaufleistung.

Auch die garantierten Renten im ersten Jahr sind im Durchschnitt aller in der Studie untersuchten Tarife gesunken: bei klassischen Privat-Renten in der 3. Schicht mit einer Rentengarantiezeit von fünf Jahren um 14,1 Prozent und bei klassischen Riester-Renten mit der gleichen Rentengarantiezeit um 13,8 Prozent.

Ohne Veränderung durch LVRG wären Garantien noch geringer ausgefallen

„Kostensenkungen und veränderte Kostenstrukturen haben verhindert, dass die garantierten Ablaufleistungen noch stärker gefallen sind“, stellt Dr. Mark Ortmann, ITA-Geschäftsführer und Autor der Studie, fest. Er erläutert dies an Hand einer Berechnung: Der Rechnungszins ist von 1,75 Prozent auf 1,25 Prozent zurückgegangen, also um 28,6 Prozent. Bei einem Sparvertrag mit 100 Euro Monatsbeitrag und 30 Jahren Laufzeit ohne Kosten führt das zu einer um 7,7 Prozent geringeren Ablaufleistung.

Dem stehen die in der Studie ermittelten Werte gegenüber: Bei den untersuchten klassischen Privat-Renten fielen die garantierten Ablaufleistungen nur um 7,3 Prozent, die untersuchten klassischen Riester-Renten nur um 6,7 Prozent. „Die Veränderungen bei den Kosten, die durch das Lebensversicherungs-Reformgesetz ausgelöst worden sind, haben den tatsächlichen Rückgang also ein wenig abgebremst“, fügt Ortmann hinzu.

Quelle: Deutsches Institut für Altersvorsorge (DIA)