Riester-Rente: Die Zahl der Riester-Rentensparer hat sich im ersten Quartal 2015 erneut verringert, ebenso die Zahl der Kunden mit Riester-Banksparplänen. Lediglich Wohnriester verzeichnet weiterhin eine hohe Nachfrage. Das geht aus aktuellen Zahlen des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) hervor.
Riester entwickelt sich weiterhin nicht, wie von Politik und Versicherungsbranche erwünscht. Seit Jahren stagniert das Neugeschäft bei der privaten Altersvorsorge – auch im ersten Quartal 2015 kann keine Trendwende verkündet werden. Demnach verbleiben die Abschlusszahlen auf einem niedrigen Niveau.
Die Riester-Rente verliert netto Sparer
Wie das Branchenmagazin portfolio international berichtet, hat die Zahl der Riester-Sparer Ende des ersten Quartals 2015 gegenüber dem Jahresultimo 2014 nur leicht um 24.000 zugelegt (16,3 Millionen). Rechnet man bei den Versicherungsverträgen die Abgänge hinzu, ist netto sogar ein Schwund zu beobachten: das geförderte Altersvorsorge-Sparen muss einen Abgang von 20.000 Versicherungssparern auf nun rund 11 Millionen hinnehmen. Das gehe aus der aktuellen Statistik des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) hervor (siehe Tabelle).
Auch die Zahl der Kunden mit Riester-Banksparplan ist rückläufig, wenn auch weniger dramatisch. Ende März hatten sich rund 813.000 Banksparer für diese Form der Altersvorsorge entschieden, was ein Minus von rund 1.000 Verträgen bedeutet. Positiv ist der Trend hingegen bei Riester-Fondssparplänen: hier ist ein Zuwachs von 11.000 Sparern auf nun rund 3 Millionen zu beobachten. Und bei Wohn-Riester ist sogar ein kleiner Boom zu beobachten: hier kamen 34.000 Neukunden hinzu (1,4 Millionen Verträge).
Ob sich Riester-Sparen lohnt, ist umstritten. Befürworter verweisen auf die große Vorsorge-Lücke, die angesichts des schrumpfenden Rentenniveaus und der Alterung der Gesellschaft für Ruheständler droht. Kritiker wie BdV-Vorstand Axel Kleinlein bemängeln die ungewöhnlich hohen Verwaltungs- und Abschlusskosten der Policen, betonen aber, dass es auch einige rentable Verträge gebe. Zudem monieren Kritiker, dass die Riester-Verträge jährlich mit Milliarden an Steuergeldern gepäppelt werden müssen. So werden auch jene dafür zur Kasse gebeten, die sich nicht für staatlich geförderte Altersvorsorge-Produkte entscheiden.