Rente - Während Deutschlands Rentner zufrieden sind, herrscht bei den Berufstätigen große Unsicherheit beim Thema Altersvorsorge. Jeder zweite fragt sich, ob eine private Altersvorsorge sinnvoll ist. 59 Prozent verspüren eine wachsende Angst bei der Altersvorsorge und 39 Prozent erwarten im Alter eine Verschlechterung ihrer Lebensqualität. Die Realität bei den aktuellen Ruheständlern sieht dagegen völlig anders aus. Dreiviertel sagen, die Lebensqualität sei gleich oder sogar besser als während der Berufstätigkeit.
Das ist das Ergebnis des Axa Deutschlands-Report zu Ruhestandsplanung und – management. Am zufriedensten sind die Rentner und Pensionäre danach in Bremen (81 Prozent), die Schlusslichter sind Bayern und Thüringen mit immerhin 69 Prozent Zufriedenheit.
In den letzten zehn Jahren hat die Zufriedenheit unter den Rentnern deutlich zugenommen. Dieser Trend könnte allerdings in der Zukunft zurückgehen, denn immer weniger Deutsche planen ihren Ruhestand.
Private Altersvorsorge in den letzten 10 Jahren stark zurückgegangen
Während vor zehn Jahren noch 82 Prozent angaben, sich um eine Altersvorsorge zu kümmern, haben heute lediglich 60 Prozent der Erwerbstätigen damit begonnen. Hier gibt es ein deutliches Ost-West-Gefälle.
Die Ostdeutschen zweifeln häufiger am Sinn einer privaten Altersvorsorge und legen am wenigsten für eine Zusatzrente zurück. Am wenigsten investieren die Sachsen und Berliner mit 178 bzw. 194 Euro monatlich. Führend sind das Saarland mit 345 Euro, Hamburg mit 323 Euro und Baden-Württemberg mit 315 Euro monatlich.
Die niedrigen Zinsen verunsichern die Berufstätigen, sechs von zehn schließen deswegen keine neuen Vorsorgeverträge ab. Jeder fünfte hat deswegen sogar einen bestehenden Vorsorgevertrag gekündigt.
Genau dieses Verhalten ist aber fatal, sagt Dr. Patrick Dahmen, Vorstand der AXA AG, denn es verstärke den Effekt der Niedrigzinsphase. „Aus Vorsorgeverträgen steht weniger für den späteren Ruhestand zur Verfügung, während gleichzeitig das Sicherungsniveau der gesetzlichen Rente in den nächsten Jahren stetig sinkt.“, so Dahmen weiter. „Und auch der Risikoausgleich durch Abschluss unterschiedlicher Vorsorgeformen wird durch dieses Verhalten unterminiert."
Immobilienbesitz wichtiger Faktor bei Altersvorsorge
Eine rechtzeitige Planung der Altersvorsorge ist also wichtiger denn je. Ein später Beginn der Vorsorgeplanung wird deutlich teurer als eine rechtzeitige Altersvorsorge. Schon heute gibt jeder dritte Ruheständler an, sich zu sehr auf die gesetzliche Rente bei seiner Planung verlassen zu haben. In Sachsen und Sachsen-Anhalt sagt dies sogar jeder zweite Rentner, in Rheinland-Pfalz hingegen sagt dies nur jeder siebte.
Bei vielen Berufstätigen sind Immobilien ein wichtiger Punkt bei der Altersvorsorge. Im Saarland und in Baden- Württemberg setzen 68 bzw. 67 Prozent auf ein selbstgenutztes Eigenheim, darüber hinaus besitzt dort jeder vierte eine vermietete Immobilie.
Das ist im Ländervergleich ein Spitzenwert und so sorgen sich in diesen beiden Ländern auch die wenigsten Berufstätigen um ihre finanzielle Situation im Ruhestand. Befragte ohne Immobilienbesitz befürchten im Bundesschnitt doppelt so häufig, im Alter über kein ausreichendes Einkommen zu verfügen.