Wohngeld: Insgesamt 665.000 deutsche Haushalte bezogen Ende 2013 Wohngeld. Damit ging die Zahl der Anspruchsberechtigten gegenüber 2012 um 15 % zurück (2012: 783.000). In neuen Bundesländern war der Bedarf an Wohngeld 2013 erneut höher als in den westlichen Bundesländern. Ab 2016 soll das Wohngeld angehoben werden.
Laut Statistischem Bundesamt beziehen Haushalte in den neuen Bundesländern häufiger Wohngeld als in den alten Bundesländern. Im Osten Deutschlands erhielten 2,5 % der Haushalte Wohngeld, im Westen waren es dagegen 1,5 %. Die meisten Privathaushalte mit Anspruch auf Wohngeld gab es 2013 in Mecklenburg-Vorpommern. Die wenigsten Haushalte mit Anspruchsberechtigten hatte das Saarland.
Das Wohngeld ist ein Zuschuss zu den Wohnkosten und wird von Bund und Ländern je zur Hälfte getragen. Anspruch haben einkommensschwächere Haushalte, damit diese die Kosten für angemessenen Wohnraum tragen können.
Wohngeldanspruch wird in reine Wohngeldhaushalte und Teilhaushalte unterschieden
Bundesweit betrachtet hatten in 89 % der deutschen Haushalte alle Haushaltsmitglieder einen Anspruch auf Wohngeld (reine Wohngeldhaushalte). In 11 % der privaten Haushalte lebten Mitglieder mit und ohne Wohngeldanspruch. Sogenannte reine Wohngeldhaushalte erhielten 2013 monatlich im Durchschnitt 113 Euro. Den wohngeldrechtlichen Teilhaushalten flossen 2013 monatlich im Durchschnitt jeweils 134 Euro zu.
Auf den einzelnen Bundesbürger kamen rein rechnerisch 2013 12 Euro Wohngeld. Die geringsten Ausgaben je Einwohner hatte in dem Zeitraum Bayern mit 7 Euro. Die höchsten Kosten verzeichnete 2013 Mecklenburg-Vorpommern mit 25 Euro je Einwohner. Bund und Länder gaben für das Wohngeld 2013 fast 985 Millionen Euro aus. Gegenüber 2012 sanken die Wohngeldausgaben um 17 % (2012: 1,2 Milliarden Euro).
Reform des Wohngeldes beschlossen
Ab 2016 sollen Arbeitslose, Rentner und Geringverdiener ein höheres Wohngeld bekommen. Der Bundestag hat Anfang Juli eine Reform beschlossen, von der rund 870.000 Haushalte profitieren sollen, berichtet Spiegel Online. Nach Angaben der Bundesregierung wird das Wohngeld um durchschnittlich 39 Prozent angehoben, womit auf die rasch steigenden Mieten reagiert werden soll. Für einen Zwei-Personen-Haushalt steige es von durchschnittlich 115 Euro monatlich im Jahr 2013 auf durchschnittlich 186 Euro, kündigte Bundesbauministerin Barbara Hendricks an. Zuletzt war das Wohngeld 2009 angepasst worden.