Die betriebliche Altersversorgung (bAV) wird für die deutschen Lebensversicherer immer wichtiger. 2014 gab es mit 15 Millionen Verträgen (2013: 14,7 Millionen Verträge) ein neues Rekordhoch. Seit Einführung der Entgeltumwandlung im Jahr 2002 hat sich der Anteil der bAV-Verträge damit fast verdoppelt. In Prozenten ausgedrückt, hält die bAV einen Anteil von 16,2 Prozent bezogen auf alle Verträge der Lebensversicherer, Pensionskassen und -fonds. Die aktuellen Zahlen stammen aus der neuen Broschüre „Die deutsche Lebensversicherung in Zahlen 2015“ des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), die Anfang Juli in Berlin veröffentlicht wurde.
Zahl der Direktversicherungen und Versorgungszusagen wuchs ebenfalls weiter
Bei den Direktversicherungen gab es 2014 einen Zuwachs um1,5 Prozent auf rund 7,6 Millionen Verträge, berichtet der GDV. Bei den Versorgungszusagen nahm die Anzahl der Verträge ebenfalls zu. Zum Jahresende gab es insgesamt 3,2 Millionen Rückdeckungsversicherungen (2013: 3,1 Millionen). Hier beträgt der Zuwachs 3,4 Prozent. Ebenfalls gestiegen ist die Zahl der Bestände bei Pensionskassen und -fonds.
Gerade für die KMU ist der Aufwand der betrieblichen Altersversorgung nach wie vor hoch
Von einer flächendeckenden Verbreitung der betrieblichen Altersversorgung kann dennoch keine Rede sein. Peter Schwark, Mitglied der GDV-Hauptgeschäftsführung, sieht noch deutliches Potential. Er sagt: „Wichtig ist, die Verbreitung der bAV in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) zu verbessern“. Gerade für die kleineren und mittleren Unternehmen ist seiner Meinung nach der bürokratische Aufwand zu hoch. „Die betriebliche Altersversorgung in Deutschland ist zu komplex. Deshalb setzen sich die deutschen Versicherer für ihre Vereinfachung ein.“ So sollte es statt mehrerer Durchführungswege zukünftig nur noch einen Durchführungsweg geben.
Niedrige Stornoquote bei der betrieblichen Altersversorgung
Erfreulich sei die niedrige Stornoquote bei der betrieblichen Altersversorgung (bAV). Gemessen an der Anzahl der Verträge wies diese mit 3,14 Prozent im Jahr 2014 den niedrigsten Wert seit 1993 auf (2013: 3,32 Prozent). Ebenfalls erfreulich seien die weiter gesunkenen Verwaltungskosten. Setzt man die Kosten ins Verhältnis zu den gebuchten Brutto-Beiträgen, ergibt sich die sogenannte Verwaltungskostenquote. Diese verringerte sich 2014 auf 2,2 Prozent (Vorjahr; 2,3 Prozent). 1985 lag die Quote noch bei mehr als 6 Prozent. Je Vertrag beliefen sich die gesamten Verwaltungsaufwendungen der Lebensversicherer im Jahr 2014 auf 22,58 Euro (bezogen auf den mittleren Jahresbestand an Hauptversicherungen).