Altersvorsorge: Frauen sparen etwas mehr als Männer, aber insgesamt hat jeder Dritte in Deutschland keine private Altersvorsorge. Vollzeitarbeit und hohe Löhne sind die beste Ausgangssituation für die persönliche Vorsorge, hier geht zwischen den Geschlechtern die Schere etwas auseinander.
Von den männlichen Deutschen legen nur 66,5 Prozent Männer etwas fürs den Lebensabend zurück, bei den Frauen sind es etwas mehr, nämlich 70,9 Prozent, die sich das Alter auf einem kleinen finanziellen Polster gemütlich machen wollen. Im Durchschnitt denkt also jeder Dritte Deutsche in der Altersgruppe zwischen achtzehn und fünfundsechzig Jahren nicht daran, in die eigenen Altersvorsorge zu investieren, wie einen Untersuchung ergab, die die R+V Versicherung in Auftrag gegeben hat.
Private Altersvorsorge: ein Leben wie bisher, wenn es geht, noch viel besser
Was die Umfrage außerdem ergab ist, dass Männer sich ihre Zeit im Ruhestand sehr optimistisch ausmalen. Vier von fünf Männern träumen von Reisen, Kulturgenuss oder Wellness und wollen mindestens genauso gut leben wie bisher, wenn möglich aber noch ein bisschen besser. Bei den Frauen sind 21,6 Prozent bereit, im Alter Abstriche zu machen, bei den Männern nur 19 Prozent.
42,8 Prozent der Frauen wollen im Alter zudem mehr genießen, statt einfach nur den Ist-Zustand beizubehalten. Bei den Männern ist die Vorstellung ein genussreiches Leben zu führen eher weniger populär. Nur 36 Prozent können sich hier selbst in Genießerlaune vorstellen, vielmehr will knapp die Hälfte der Männer, 46,3 Prozent, so weiter machen wie bisher, also ein aktives, tatkräftiges, sportliches Leben führen und andere männliche Attribute beibehalten. Den Gürtel enger zu schnallen ist dabei nur für 12,3 Prozent der Männer und 12,3 Prozent der Frauen denkbar.
Nun ist es aber so, dass viele der Träumer gar keine private Altersvorsorge betreiben. Wenn man seinen finanziellen Standard aus der Zeit der Berufstätigkeit beibehalten möchte, sollte man damit aber früh beginnen und viele, viele Jahre lang einzahlen, argumentiert der Versicherer. Ohne private Vorsorge seien nämlich nachher oft die Frauen im Nachteil, denn im Schnitt beziehen sie gerade einmal die Hälfte des gesetzlichen Rentenbetrags, den Männer erhalten. "Hier machen sich Auszeiten zur Kindererziehung, zur Pflege von Angehörigen oder auch langjährige Teilzeit-Jobs direkt im Portemonnaie bemerkbar", wie R+V-Vorsorgeexpertin Daniela Steinle erklärt.
Männer zahlen meist mehr ein
Nun hat die Umfrage zwar ergeben, dass Männer im Hinblick auf die Altersvorsorge etwas träger sind als Frauen. Doch zugleich kam ans Licht, dass sie, sobald sie sich einmal für die Sache entschieden haben, diese auch sehr ernsthaft durchziehen und zum „Power-Sparer“ werden, wie die R+V schreibt. Jeder zehnte Mann in der BRD zahlt monatlich 250 Euro und mehr für die persönliche Vorsorge im Alter ein. Bei den Frauen ist nur jede zwanzigste zur Einzahlung solcher Beträge in der Lage. Warum das so ist? Männer verdienen meist mehr und sie arbeiten häufiger in Vollzeit, Frauen bekommen Kinder und können in dieser Zeit weniger fürs Alter beiseite legen.