Zurich Versicherung - Frank Trapp leitet neuen Bereich Inforce Management bei Zurich Leben. Ab 1. Oktober wird Frank Tapp die Leitung übernehmen. Das Ziel des neuen Geschäftsbereich ist es, durch aktives Bestandsmanagement im Lebensversicherungsbereich nachhaltigen Mehrwert für Kunden und Shareholder zu schaffen.
Die Zurich Gruppe Deutschland hatte Ende letzen Jahres angekündigt, dass sie im diesen Jahr ihr Provisionsmodell für die Lebensversicherung drastisch ändern würde. Leben-Chef Markus Nagel hatte im Gespräch mit Cash Online gesagt, dass der Versicherer seine Abschlussprovisionen um 15 Prozent senken werde. Im Gegenzug sollen die Vermittler eine höhere Bestandsvergütung erhalten. Ob die angestrebte Änderung zu Einbußen für Vermittler führe, sei laut Zurich nicht pauschal zu beantworten. Dies hänge von der konkreten Vertriebsarbeit der Partner ab. Nun deutet sich an, dass die Zurich die Leben-Sparte neu ausrichten wird.
Lebensversicherung neu aufstellen
In einer Pressemeldung hat die Zurich Gruppe in Deutschland angekündigt, sich in der Lebensversicherung neu aufzustellen und im Zuge dessen einen neuen Bereich „Inforce Management“ zu schaffen. Die Leitung wird Frank Trapp (41 Jahre) ab 1. Oktober übernehmen. Der Diplom-Mathematiker und Aktuar DAV hat nach verschiedenen Stationen in der Zurich Gruppe auf lokaler und globaler Ebene in den letzten fünf Jahren sehr erfolgreich den Bereich Produktmanagement der Zurich Deutscher Herold Lebensversicherung AG geführt. Er berichtet an Dr. Ulrich Mitzlaff, Chief Operating Officer Life.
Schwerpunktmäßig soll der neue Bereich die Automatisierung und Vereinfachung hinsichtlich Prozessen und Produktportfolio vorantreiben. Außerdem sollen durch das Inforce Managment neue Wachstumsimpulse gesetzt und Investitionen gemanagt werden. Der neue Geschäftsbereich ist Bestandteil des weltweit aufgesetzten Global Life Programmes der Zurich Insurance Group zur Wertschöpfung durch aktives Bestandsmanagement.
Zurich: Gründe zur Umstellung
Warum ein neuer Bereich für die Lebensversicherung erschaffen wurde, hat wohl mehrere Gründe. Einerseits hat die Neue Lebensversicherungsreformgesetz (LVRG) dazu geführt, dass von den Vertriebs- und Abschlusskosten von ursprünglich 4,0 Prozent nur noch 2,5 Prozent der Beitragssumme steuerlich geltend gemacht werden dürfen. Deswegen haben viele Versicherer die Abschlussvergütung gesenkt - und wollen die Bestandsvergütung erhöhen. Zudem belasten die niedrigen Zinsen die Lebensversicherer: es wird immer schwerer, den Sparern langfristige Garantien zuzusichern. Deshalb ist der Innovationsdruck in der Sparte Leben bei den Versicherern sehr hoch.
Darüber hinaus läuft bei der Zurich nicht alles rund in letzter Zeit, wenn davon auch andere Sparten betroffen sind. Erst Anfang dieses Jahres hatte die Zurich Gruppe Deutschland bekanntgegeben, dass sie die Zusammenlegung der Direktionsstandorte Köln und Bonn plant. Jede zehnte deutsche Stelle soll gestrichen werden. Die Sparte Schadenversicherung erwartet einen Verlust von 200 Millionen Dollar, doch die Geschäftsbereiche, das globale Lebensversicherungsgeschäft und das Farmers Management in Amerika, seien nicht betroffen.
Die geplatzte Fusion der Zürcher Konzernmutter mit den Konkurrenten RSA hat auch zu mehr Skepsis geführt, wie man an der Talfahrt der Aktien gut sehen konnte. Vom Jahreshöchstkurs bei 332 Franken im Juni ist es danach nur noch bergab gegangen, bis auf das Jahrestief bei gut 258 Franken.