Allianz-Tochter Pimco wird vom Mitgründer Bill Gross verklagt. Dieser wirft Pimco und Allianz Asset Management Vertragsbruch vor und verlangt mindestens 200 Millionen Dollar. Derweil sieht Pimco keine Grundlage für die Klage.
Der geschasste Fondsmanager sieht sich als Opfer einer "Intrige" von Pimco-Managern. Diese sollen seinen Anteil an den opulenten Boni bei der Allianz-Tochter geneidet haben. Gross wirft ihnen vor, das die ehemaligen Kollegen „von der Lust auf Macht, Gier und dem Wunsch, ihre eigene Finanzielle Lage zu verbessern, getrieben“ gewesen seien. Der 71-Jährige reichte daraufhin am Donnerstag in Kalifornien Klage gegen seinen Ex-Arbeitsgeber ein.
Streit um den letzten Bonus
Nach eigenen Angaben hatte der Firmengründer Anspruch auf 20 Prozent der jährlichen Gewinnbeteiligung von Pimco. Jedoch sei das Geld nach seinem Abgang auf jüngere Manager aufgeteilt worden. Deswegen wirft Gross Pimco und Allianz Asset Management Vertragsbruch vor.
„Die Klage hat keine Grundlage und unser juristisches Team wird vor Gericht entsprechend darauf reagieren. Unser Schwerpunkt bleibt bei unseren Kunden und ihren Wertpapierdepots.“, antwortete Pimco gegenüber Handelsblatt Online.
Pimco: Die Klage hat keine Grundlage
Vor gut einen Jahr hatte sich Pimco abrupt von Gross getrennt. Nach einem Streit über die Richtung des Fonds und seinem Führungsstil hatte Gross dem Management unter anderem einen Rücktritt aus dem Exekutiv-Ausschuss angeboten, erzählte der Top-Fondsmanager. „Aus einem mir noch immer unbekannten Grund hielten sie das nicht für eine gute Idee und haben mich gefeuert", erklärte Gross.
Gross hatte Pimco 1971 gegründet und über Jahrzehnte erfolgreich als Fondsmanager gearbeitet. Nach dem er sich mehrfach mit US-Staatspapieren verspekuliert hatte, zogen Investoren massiv Geld ab. Dieser Trend konnte auch nach dem Abgang von Gross nicht aufgehalten werden. So habe sich das Volumen des Fonds mehr als halbiert. Seit dem Gross nicht mehr für Pimco arbeitet, ist er bei der kleinen Fondsgesellschaft Janus Capital.