Die Uniqa-Versicherungsgruppe meldet ein Rekordergebnis für drei Viertel des abgelaufenen Geschäftsjahres und sieht sich mit ausreichend Eigenkapital für die Auflagen von Solvency II gewappnet. In den kommenden Jahren will das Unternehmen eine halbe Milliarde in seine digitale Zukunft investieren.
Das Unternehmen berichtet seine Geschäftszahlen zum dritten Quartal 2015 und meldet mehr als 300 Millionen Euro Ergebnis aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit. Inzwischen verfüge die in Wien ansässige Uniqa über eine Kapitalquote nach Solcency-II-Kriterien von 180 Prozent. Seit 2011 habe man die Kundenzahl von 7,5 auf 10 Millionen gesteigert. "Wir werden im Geschäftsjahr 2015 voraussichtlich auch das beste Ergebnis in der Firmengeschichte erreichen", wird Uniqa-Chef Andreas Brandstetter in einer Pressemitteilung des Versicherers zitiert.
Uniqa goes Bits and Bytes
Der Versicherer sieht die Digitalisierung als „zentralen Treiber neuer, konvergenter Geschäftsmodelle“, auf deutsch die Angleichung alter und neuer Versicherungswelten. „Das sich disruptiv entwickelnde Marktumfeld stellt Uniqa vor die Herausforderung, auch das Geschäftsmodell sowie die unterlegten Produkte und Prozesse aus Sicht der Kunden neu zu denken.“ Die Digitalisierung ihrer Produkte habe der Versicherer in den vergangenen Jahren erfolgreich vorangetrieben. Aber diese ersten gegangenen Schritte in die richtige Richtung seien bei Weitem nicht ausreichend, zitiert das Unternehmen seinen Chef Brandstetter weiter.
Um den aus Sicht der Uniqa notwendigen Innovationsschub auszulösen, werde das Unternehmen in den kommenden Jahren rund 500 Millionen Euro investieren, von denen ein „guter Teil bereits im Jahr 2016 getätigt wird“, so ist es dem Pressetext des Versicherers zu entnehmen. Die Investition fließen demnach in das "Re-Design" des Geschäftsmodells, in den personellen Kompetenzaufbau und in IT-Systeme. Andreas Brandstetter: „Nur wer jetzt investiert kann die Zukunft aktiv gestalten."
Investitionen werden das Ergebnis 2016 mindern
Die erheblichen Zukunftsinvestitionen werden zu einem guten Teil in 2016 wirksam, schreibt das Unternehmen. Aber in Kombination mit den „weiterhin moderaten“ Konjunkturaussichten, Niedrigzinsen am Kapitalmarkt und politischen Unsicherheiten in einzelnen zentral- und osteuropäischen Märkten erwartet Uniqa für das Geschäftsjahr 2016 ein im Vergleich zu 2015 deutlich reduziertes Ergebnis. Die vorläufigen Geschäftszahlen des Unternehmens für 2015 werden Anfang März veröffentlicht.
Die Uniqa ist in 19 Ländern tätig, neben dem Mutterland Österreich in Zentral- und Osteuropa, und beschäftigt knapp 22.000 Mitarbeiter und Vertriebspartner. Der Versicherer hat nach eigenen Angaben zehn Millionen Kunden und ist in Österreich mit einem Marktanteil von mehr als 21 Prozent nach der Wiener Städtischen Versicherung der zweitgrößte Versicherungskonzern des Alpenstaats.