Versicherungsvertrieb: Der Maklerpool blau direkt wollte eigentlich zum Jahresanfang 2017 mit 500 Vermittlern nach Istanbul fahren, um dort seinen jährlichen Kongress abzuhalten. Nun hat der Lübecker Finanzdienstleister entschlossen, dass man doch nicht in der türkischen Metropole tagen will. Grund sind die jüngsten Terroranschläge in dem zerrissenen Land.
Die Türkei kommt nicht zur Ruhe. Ein mutmaßlicher IS-Anhänger sprengte sich am Samstag in der Istanbuler Innenstadt in die Luft und riss vier Menschen mit sich in den Tod. Die Bundesregierung hatte bereits zuvor mehrere deutsche Botschaften aufgrund von Terrorwarnungen schließen lassen. Auch der Maklerpool blau direkt zieht jetzt Konsequenzen und cancelt seinen geplanten Frühjahrskongress.
"Risiko nicht mehr kalkulierbar"
„Angesichts der Rede unseres Außenministers Frank-Walter Steinmeier müssen wir davon ausgehen, dass die Gefährdungslage sich zunehmend verschärft und auch offizielle Reisewarnungen nicht mehr ausgeschlossen werden können. Für eine Veranstaltung mit über 500 Teilnehmern ist das Risiko nicht mehr kalkulierbar“, erklärt Katharina Jäger, die Organisationsleiterin der Network Convention des Maklerpools blau direkt, zur Änderung des Zieles für das Event 2017. Der geplante Austragungsort für die Kongressveranstaltung war Istanbul.
Ausweichziel geplant
Jedes Jahr veranstaltet der Maklerpool blau direkt eine Kongressveranstaltung zur Stärkung des Netzwerkes innerhalb des Pools. Auf der diesjährigen Veranstaltung in Warschau gab man bekannt, dass die Metropole für 2017 Istanbul werden soll. Ein alternativer Veranstaltungsort stehe aktuell noch nicht fest, man sei jedoch sicher, dennoch eine attraktive Metropole anbieten zu können. Bis Januar 2017 sei noch genügend Zeit. Man habe ohnehin bereits nach Locations für die Network Convention 2018 gesucht. Nun werde geprüft, welche der möglichen Standorte bereits für 2017 in Frage kommen würden.
Für die Türkei ist die aktuelle Entwicklung bitter. Der Tourismus ist eine der wichtigsten Sektoren im Land, 2014 bezifferten sich die Einnahmen laut Regierung auf umgerechnet 34 Milliarden Dollar. Die Deutschen zählen mit rund 5,2 Millionen Urlaubern zu der zahlenmäßig stärksten Gruppe. Doch bereits 2015 brachen die Besucherzahlen ein - noch vor den jüngsten Attentaten. Die Buchungen für die Türkei gehen deutlich zurück, berichtet TUI-Chef Friedrich Joussen, während die Anfragen für Länder wie Spanien zunehmen würden.