Ergo: Der frühere Allianz-Autospezialist Carsten Crede hat einen neuen Arbeitgeber gefunden. Bei der Munich-Re-Tochter Ergo soll er einen Bereich ähnlich wie die Allianz Global Automotive aufbauen, wie der Branchendienst Versicherungsmonitor berichtet. Erst zum 31. Dezember ist Crede aus dem Vorstand der Allianz ausgeschieden.
Carsten Crede, langjähriger Vorstand der Allianz Versicherungs-AG, wird fortan für die Ergo arbeiten. Für die Ergo soll er nach Informationen des Branchendienstes Versicherungsmonitor einen ähnlichen Bereich mit aufbauen, wie er ihn bereits bei seinem früheren Arbeitgeber mit „Allianz Global Automotive“ geleitet und initiiert hat.
Das Engagement Credes sei ein Erfolg für Munich Re-Konzernlenker Nikolaus von Bomhard und Ergo-Chef Markus Rieß, kommentierte Versicherungsmonitor. Crede gilt als ausgewiesener Experte für die Kooperation mit Autoherstellern und Servicedienstleistern in der Autobranche, der auch weltweit gut vernetzt ist.
Mehr Kooperationen mit Autoherstellern geplant?
Das Engagement Credes lässt auf die künftige Unternehmensstrategie der Ergo in der Kfz-Versicherungssparte schließen – sehr wahrscheinlich soll die Kooperation mit Autoherstellern und -händlern in aller Welt verstärkt werden. Bei der Allianz war Crede unter anderem mit dafür verantwortlich, individuell zugeschnittene Versicherungslösungen für weltweite Autofirmen zu entwickeln. Kfz-Versicherungen wurden direkt über Autohäuser von Marken wie BMW und Ford verkauft. Die Allianz Global Automotive ist in diesem Bereich führend: sie betreut 40 Automobilmarken in mehr als 30 Ländern. Die Ergo hingegen kann nicht auf ein derart breites Netz von Ländergesellschaften blicken.
Crede hatte Allianz-Vorstand erst vor wenigen Monaten verlassen
Der 47jährige Karsten Crede war erst zum Ende des letzten Jahres aus dem Vorstand der Allianz ausgeschieden. Man habe sich „im gegenseitigen Einvernehmen“ getrennt, hieß es damals – doch die Art der Scheidung ließ auf internen Streit schließen, wie Versicherungsexperte Herbert Fromme in der Süddeutschen kommentierte.
So boomte die Automotive-Sparte, als Crede den Allianz-Vorstand verließ, als Manager war er erfolgreich. Im September letzten Jahres zeigte sich Crede noch sehr zuversichtlich und hatte der Allianz Automotive Prämieneinnahmen von 3 Milliarden Euro für 2016 prognostiziert. Wenige Wochen später war er dann ausgeschieden, wollte die Allianz aber weiterhin beraten.