Gute Nachrichten für Renterinnen und Renter kamen am Freitag aus dem Bundesrat. Dieser hat der geplanten Rentenerhöhung für dieses Jahr zugestimmt. Die nun zur Vollstreckung gebrachte Verordnung sah vor, dass der Rentenwert zum 1. Juli 2016 in den Westdeutschen Ländern um 4,25 Prozent auf 30,45 Euro und in den Ostdeutschen Ländern um 5,95 Prozent auf 28,66 Euro steigt.
Rechnerisch bringe die Rentenerhöhung bei einer Monatsrente von 900 Euro brutto im Westen rund 38 Euro und im Osten 54 Euro mehr ein. Die gut 20 Millionen Rentner können sich damit auf die stärkste Rentenerhöhung seit 23 Jahren freuen, teilte der Bundesrat laut Pressemeldung mit. Die Renten, die im Osten Deutschlands gezahlt werden, erreichen dann 94,1 Prozent des Westniveaus.
Renten im Osten erreichen 94,1 Prozent des Westniveaus
Es sei das größte Plus der Rente seit 23 Jahren, erklärte der Bundesratsabgeordnete für das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern, Erwin Sellering, am 17. Juni im Plenum des Bundesrates. Diese Steigerung zeige unter anderem, dass die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland hervorragend sei, die Arbeitslosenzahl sinke und parallel dazu die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten kontinuierlich ansteige.
Entscheidend für die Rentensteigerung in 2016 sei die positive Lohnentwicklung gewesen, führte SPD-Politiker Sellering weiter aus. Die Steigerungsraten hier betragen 3,78 Prozent im Westen und 5,48 Prozent im Osten. Dieses Plus gehe zurück auf gute Tarifabschlüsse und auf die Einführung des gesetzlichen Mindestlohnes. Gerade die Lohnentwicklung im Osten zeige, wie wichtig es gewesen sei, den Mindestlohn einzuführen.
„Der Kern der Altersvorsorge muss die gesetzliche Rente bleiben“, fordert Sellering.
Man müsse sich jetzt allerdings wichtige Zukunftsfragen in der Debatte um die Rente stellen, so Sellering in seiner Ansprache. Vor allem müsse darüber gesprochen werden, wie das Erfolgsmodell der gesetzlichen Rente zukunftsfähig gemacht werden könne. So wichtig gute Entwicklung bei den betrieblichen und privaten Altersvorsorge auch sei, müsse die gesetzliche Rentenversicherung dennoch auch in Zukunft die tragende Vorsorgesäule bleiben. Sellering appellierte hier an jeden Einzelnen, die gesetzliche Rente durch zusätzliche Vorsorgemodelle zu ergänzen.