Betriebsrente - Nachdem die Pensionskasse BVV frisches Geld für Betriebsrenten nur noch mit einem verringerten Rechnungszins ausstattet, greifen die Großkassen tiefer in das eigene Renten-Portemonnaie. Betroffene Banker müssen offenbar keine Rentenkürzung befürchten. Weil Deutsche Bank, Commerzbank & Co. die aufkommenden Fehlbeträge bei den Betriebsrenten ihrer Belegschaften kompensieren wollen.
In der vergangenen Woche hatte die BVV-Pensionskasse bei älteren Betriebsrenten angekündigt, die Rentengarantien für neu eingezahlte Beiträge ab 1. Januar 2017 zu senken. Je nach Lage des Falles, vor allem abhängig von der Restlaufzeit der Zusagen bis zum Eintritt in den Ruhestand, können so die Renten der Banker, um etwa ein Viertel sinken. Laut „Euro am Sonntag“ wollen Deutsche Bank, Commerzbank, HypoVereinsbank und Postbank ihre eigenen Leute aber nicht im Regen stehen lassen.
Einbußen werden „komplett kompensiert“
Den Angaben zufolge wollen die Großkassen Renteneinbußen ihrer Belegschaften „komplett kompensieren“; als pampern würden die Amerikaner diesen kleinen Luxus beschreiben. Mit anderen Worten, die Banken zahlen einen höheren Beitrag an die BVV-Kasse, damit trotz geringerem Rechnungszins die ursprünglichen Rentenhöhen gewahrt bleiben. Die Banker-Gewerkschaft DBV berichtet zur Causa BVV, alle großen Arbeitgeber hätten zugesagt, die ab 2017 drohenden Renteneinbußen „in vollem Umfang selbst auszugleichen“.
Weiter berichtet die DBV, sie gewähre ihren Mitgliedern Rechtsschutz, „falls sich einzelne Arbeitgeber weigern sollten, ihre Einstandspflicht in ganzem Maße zu erfüllen.“ Da könnte die Banker-Gewerkschaft irren. Den so genannten Future-Service, Leistungen der Zukunft, kann der Arbeitgeber grundsätzlich immer kündigen; abhängig natürlich von Fristen und Tarifverträgen. Wer es nicht glaubt, der erinnere sich an das Jahr 2004, als die Commerzbank ihre Betriebsrentenzusagen kündigte: für die Zukunft. Bestehende Zusagen blieben damals natürlich erhalten.