Die Versicherungswirtschaft hat ihre Ausgaben für die IT-Systeme im vergangenen Jahr um fast vier Prozent auf rund 4,41 Milliarden Euro erhöht. Im Fokus der Versicherungsunternehmen steht hauptsächlich der Umbau alter Systeme und die Arbeit an neuen Software-Lösungen. Neben zusätzlichen Kommunikationskanälen stünden insbesondere Investitionen in Datensicherheit und neue Technologien im Vordergrund.
Versicherungskunden kommunizieren immer häufiger über digitale Kanäle. So erhielten deutsche Versicherer im vergangenen Jahr immerhin 31 Prozent der Post per E-Mail. 2014 waren es noch 28 Prozent. Weitere sechs Prozent der Nachrichten wurden über Kunden- und Vertriebsportale abgeschickt. Somit erhalten Versicherer schon mehr als ein Drittel ihrer Nachrichten digital.
Inzwischen verarbeiten die Unternehmen auch die klassische Post per Brief oder Einschreiben nach dem Erhalt oft elektronisch. Stolze 87 Prozent der Briefe werden nach dem Eingang gescannt. 2014 lag der Anteil noch bei 79 Prozent. Das geht aus der aktuellen Erhebung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor.
Der Umbau der IT, die Vernetzung der Systeme und Digitalisierungsprojekte erfordern jedoch Investitionen. Allein 2015 gab die Branche rund 4,41 Milliarden Euro für ihre digitale Infrastruktur aus. Das sind etwa 3,8 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Am stärksten zu Buche schlugen 2015 die Aufwendungen für das interne IT-Personal. Darauf entfielen rund 1,3 Milliarden Euro und somit knapp 30 Prozent der Ausgaben. Zweitgrößter Posten sind die Hard- und Software- Kosten mit 1,2 Milliarden Euro (27,2 Prozent). Für die externe Beratung gaben die Versicherer 595 Millionen Euro aus (13,5 Prozent). 820 Millionen Euro bezahlten die Unternehmen zudem für Providerkosten und Outsourcing. Das ist ein Anteil von 18,6 Prozent. 490 Millionen Euro und damit 11,1 Prozent sind sonstige Kosten.