Nur wenige Kinder sind in Deutschland ohne Krankenversicherungs-Schutz, berichtet die Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken. Genaue Zahlen kann die Regierung aber nicht nennen, denn die Zahl der unversicherten Kinder wird nicht statistisch erfasst. Seit dem Jahr 2007 gibt es eine allgemeine Krankenversicherungs-Pflicht in Deutschland.
Wie viele Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren stehen in Deutschland ohne Krankenversicherung da? Das wollte die Linken-Abgeordnete Cornelia Möhring wissen und richtete eine Anfrage an die Bundesregierung. Die Antwort: In Deutschland seien „bis auf wenige Ausnahmen“ fast alle Kinder krankenversichert. Über die Anfrage berichtet die Ärztezeitung.
Keine genauen Zahlen
Genaue Daten kann die Bundesregierung für ihre Behauptung nicht vorlegen: die Zahl der Kinder ohne Krankenversicherung wird statistisch nicht erfasst. Doch insgesamt zeigt sich ein positiver Trend. Waren im Jahr 2011 noch rund 128.000 Bundesbürger ohne Versicherungsschutz, so sank die Zahl der Menschen ohne Krankenversicherung auf nun 79.000, so berichtet die Regierung.
Sind die Kinder oder Jugendlichen nicht über ihre Eltern oder Erziehungsberechtigten in der GKV versichert, greife für diese Personengruppe die sogenannte nachrangige Versicherungspflicht nach Paragraf 5 Absatz 1 Nummer 13 SGB V.
Ist das Kind in der GKV nicht versicherungspflichtig, kann es sich in der privaten Krankenversicherung versichern. Für säumige Beitragszahler in der PKV hat der Gesetzgeber 2013 einen sogenannten Notlagentarif geschaffen, wenn sie die Prämie für den Versicherungsschutz nicht mehr leisten können. Wer seine Beiträge nicht zahlt, landet automatisch in diesem Tarif, der 100 bis 130 Euro im Monat kostet. Er sieht vor allem eine Akutversorgung vor, wobei Kinder und Jugendliche weitergehende Leistungen erhalten.