In den letzten Tagen wurde viel über die Beitragsentwicklung in der PKV geschrieben. Niedrige Zinsen führen zu steigenden Beiträgen, das macht sich jetzt in der Branche bemerkbar. Der Reflex ist altbekannt. Sogleich wird die Systemfrage gestellt.
Ein Gastbeitrag von Dr. Ralf Kantak, Vorsitzender des Vorstands der SDK
Aber: trotz Niedrigzinsen ist vorsorgen besser. Und nicht bei allen Versicherern sind die Beitragssprünge hoch. Statt die Systemfrage zu stellen, sollten die gesetzlichen Vorgaben für die PKV an die politisch gewollte Niedrigzinsphase angepasst werden. Auch die Ärzteschaft hat sich jetzt, ein Jahr vor der Bundestagswahl, klar gegen eine Bürgerversicherung positioniert.
Ärzteschaft gegen eine Bürgerversicherung
Diese „löst kein einziges Problem des deutschen Gesundheitssystems, sondern schaffe neue“, zitiert der „Tagesspiegel“ Ärztepräsident Frank Ulrich Montgomery. Sie verhindere Wettbewerb und gefährde die Therapiefreiheit. PKV-Versicherte haben im Krankheitsfall den besseren Schutz. Die Leistungen sind lebenslang garantiert.
Privatversicherte bilden finanzielle Vorsorge für die Kosten im Alter, wohingegen die Vorsorge in der Gesetzlichen Krankenversicherung bei Null liegt. Das niedrige Zinsniveau lässt auch hier die Sparer leiden. Trotzdem ist Vorsorge besser als keine Vorsorge. Das muss allen in der Debatte, die aktuell geführt wird, klar sein.
Die PKV ist in der Lage mit der Niedrigzinsphase umzugehen
Die PKV kann ihre Beiträge nur in zeitlichen Abständen anpassen. Beitragssteigerungen kommen so auf einen Schlag. Die Politik kann dem jederzeit Abhilfe schaffen, indem sie die gesetzlichen Vorgaben für die PKV ändert und Beitragsanpassungen nicht nur bei Anspringen der auslösenden Faktoren ermöglicht. Denkbar wäre auch, die Mechanismen für das Befüllen der RfB-Quote zu ändern. Die PKV hat sich die Niedrigzinsphase weder gewünscht, noch ausgesucht. Aber sie ist in der Lage, damit umzugehen – ohne dass die Qualität der medizinischen Versorgung darunter leidet.
Ohne die Auswirkungen der Niedrigzinsen wäre die PKV-Beitragsentwicklung auch in diesem Jahr unauffällig. Schon seit vielen Jahren liegt der Ausgabenanstieg unter denen der GKV. Gerade die SDK zeichnet sich als sehr beitragsstabiles Unternehmen aus. Auch in diesem Jahr sind die Anpassungen moderat. Als Gesundheitsspezialist positioniert sich die SDK ganz besonders mit der Vollversicherung am Markt und sieht zahlreiche Perspektiven mit diesem leistungsstarken Versicherungsschutz, der für die Kunden im Vergleich zur GKV immer die bessere Lösung darstellt. Neben Produktlösungen stehen Dienstleistungen im Fokus, die den Kunden dabei helfen, gesund zu bleiben oder wieder gesund zu werden.