Ein Ass im Ärmel. Über einen ganz legalen Rententrick berichtet derzeit der Norddeutsche Rundfunk. Und dieser Hinweis ist richtig und aktuell. Denn seit diesem Jahr dürfen Versicherte ab Alter 50 Geld zuzahlen und ihre gesetzliche Rente aufpäppeln. Die ist im Einkauf zudem deutlich billiger als die Privatrente. Noch besser für unsere Leser ist, dass sie den Trick, der keiner ist, bereits kennen. Und der geht so:
Weil ja die Zinsen immer kleiner werden und private Rentenpolicen weniger rentieren, suchen die Rentner von morgen nach Auswegen. Also warum in die Ferne schweifen, liegt das Gute doch so nah. Wer zu wenig gesetzliche Rente aufgebaut hat, der zahlt am besten drauf. Was hier negativ klingt, das birgt in der Tat und sachlich betrachtet eine Chance auf Zins. Bei der gesetzlichen Rente zuzahlen? Der Einsatz eines Taschenrechners kann lohnen.
Zuzahlen ab 50 – und staunen
Ein Versicherter, der heute in Rente geht, komme mit seiner Rente auf eine Rendite von derzeit drei Prozent. So zitiert der Norddeutsche Rundfunk (NDR) aktuell einen Sprecher der Rentenkasse. In der Zukunft werde die Rendite der gesetzlichen Rente bei rund zwei Prozent liegen. Private Renten der Versicherer dümpeln aktuell auf ähnlich niedrigem Niveau vor sich hin. Sparbücher bringen null Zins, kosten also nur Geld – weil es immer weniger wert ist.
Also bei der gesetzlichen Rente zuzahlen. Und das geht so (gerundete Zahlen): Je 30 Euro Rente kosten knapp 6.800 Euro. Das sagt die Rentenformel, das sagt auch Rentenprofi Werner Siepe. Der Autor dieser Zeilen sagt das auch, weil er beide gut kennt. Der Rest ist ein Dreisatz. Hat ein angehender Rentner zum Beispiel 60 Euro Lücke, dann kostet ihn das 13.600 Euro. Und so weiter.
Jeder Versicherte darf sich mehr Rente kaufen, sofern ab mindestens 50 Jahre alt ist. Bis letztes Jahr galt noch ein Mindestalter von 55, ab dem Versicherte für ihre Renten zuzahlen können.
30 Euro gesetzliche Rente sind im Einkauf 3.200 Euro billiger als die Privatrente
Zum Vergleich. Wer eine private Rentenpolice von Allianz, Axa oder Zurich im Schrank liegen hat oder kaufen will, der muss anders rechnen. Es wird nämlich teurer. Für 30 Euro lebenslange Rente verlangen die Versicherer mehr Barwert als der Staat. Der Preis ist 10.000 Euro. Für dieses Geld zahlen die Versicherer je nach Vertrag 30 Euro (plus/minus) lebenslang. Lesen Sie dazu ruhig einfach mal im Kleindruckten einer beliebigen Fondspolice nach. 30 Euro gesetzliche Rente (kaufen bei 6.800 Euro) sind im Einkauf also rund 3.200 Euro billiger als bei Allianz bis Zurich.
Dieser Rechenvergleich privat/Staat lässt sich natürlich nicht auf 30 Jahre ausdehnen. Aber wer in flauen Zinszeiten für das Alter spart und nur so um die zehn Jahre Zeit hat, für den lohnt die Sache. Der aktuell beschriebene Trick des NDR (bei der Rente zuzahlen), der keiner ist, ist für den Für-später-Sparer also sehr wertvoll. Unsere Leser kennen den Trick. Seit Dezember 2015 bereits haben sie (Sie auch?) dieses Ass im Ärmel.