Die Baloise-Gruppe investiert über den britischen Startup-Entwickler Anthemis umgerechnet bis zu 47 Millionen Euro. Über das Unternehmen sollen Fintechs und Insurtech gestartet werden, die zu der digitalen Strategie der Gruppe passen sollen. Ebenfalls ein schweizerisches Unternehmen, die Zurich, bildet mit einem neuen Projekt in Köln kreative Keimzellen. Dort sollen Zurich-Teams mit Insurtechs vernetzt und neue Ideen und Startups ausgebrütet werden.
Wer Allianz X sagt (der Versicherungsbote berichtete), der muss auch Baloise sagen. Wie der Marktführer aus München und der Welt nehmen nun auch die Schweizer Geld in die Hand und bauen sich einen Fintech- Brutkasten. Mit dem britischen Unternehmen Anthemis, das Startups entwickelt, will die Baloise (Basler, in Hamburg vormals als Deutscher Ring bekannt) nun „verstärkt in digitale Prozesse, Dienstleistungen und Produkte investieren“.
Zurich sammelt digitale Ideen in Köln
Bis zu 50 Millionen Schweizer Franken (umgerechnet 47 Millionen Euro) lässt sich die Baloise das Investment und die Partnerschaft mit Anthemis kosten. Das Geld soll nicht nur in Europa bleiben, sondern es würden auch im Vereinigten Königreich, in Europa (die Pressemitteilung der Baloise nennt Europa und UK gesondert) und in den USA gesucht. Deren geschäftliches Potenzial wolle die Baloise sodann mit Anthemis entwickeln.
In Köln will die Zurich Versicherung den digitalen Standort für die Assekuranz entwickeln. Dazu arbeitet der Versicherer mit eigenene Teams am Coworking-Büro „Startplatz“ und nutzt gleichzeitig die Möglichkeiten sich mit jungen Insurtech-Firmen und der Gründerszene zu vernetzen, schreibt das Unternehmen an die Presse. Zurich sei bereits Partner des „Digital Hub Cologne“, mit diesem Zentrum für digitale Ideen will die Stadt Köln Startups fördern – ähnlich vergleichbaren Initiativen in anderen Großstätten wie Frankfurt/M., Berlin oder München.
Zurichs Ziel sei es, die Kundenorientierung im Unternehmen zu stärken. Dies werde bei dem Versicherer etwa auch durch Software-Robotern, Vernetzungen mit Insurtechs sowie durch moderne Arbeitsmethoden wie Design Thinking erreicht (dazu hier ein Gastbeitrag im Versicherungsboten). Letzteres ist eine technisch-kreative Methode, mit der fortschrittliche Ideen modelliert und getestet werden und derzeit das Mittel der Wahl, wenn alte Unternehmen neue, marktfähige Geschäftsmodelle und Erlösquellen suchen.