Der Fondsverband BVI kritisiert die Versicherer, die sich gegen das im kommenden Gesetz zur Reform der Betriebsrente vorgesehene Garantieverbot sperren. Letzteres würde aus Sicht des BVI die Arbeitnehmer aus „der Falle“ teurer Garantien holen. Die Versicherer hingegen argumentieren angeblich deswegen gegen das Garantieverbot, um ihr Neugeschäft zu schützen.
Vor allem gegen das von Andrea Nahles (SPD) geplante Garantieverbot für das von ihr als Arbeitsministerin vorgelegte Sozialpartnermodell wehren sich die Versicherer. Weil es ihren bisherigen Produkten widerspricht, bei den für die Betriebsrente die Beitragsgarantie Pflicht ist. Sodass die Versicherer durchaus berechtigt gegen das Garantieverbot wettern, weil es ihnen wegen des hohen Preises und Beitragsanteil am Spargroschen der Beschäftigten umgekehrt Renditechancen nimmt.
Umsatz schützen
Aber Rendite kann im Niedrigzinsumfeld nur geboten werden, wenn nicht teure Beitrags- oder gar Zinsgarantien zu große Teile des Sparbeitrags der Arbeitnehmer „fressen“, also das Geld im so genannten Cash-Lock stecken. Statt Garantie plant Nahles eine so genannte Zielrente (plus 15 Prozent Beitragszuschuss des Arbeitgebers), kurz gesagt in nicht verbindlicher Höhe, die den späteren Betriebsrentnern zugesagt(?) werden soll. Garantien, so der Standpunkt der Versicherer, sollen die Sparer vor Verlusten schützen.
Thomas Richter, Chef des Verbands der Fondsanbieter (BVI), schreibt in einem Beitrag für das „Handelsblatt“, darum gehe es den Versicherern gar nicht. Vielmehr wolle die Assekuranz nur ihren Umsatz schützen. Vor allem wollen die Versicherer aus Sicht des BVI die Direktversicherung im Markt halten. „Fondprofessionell“ hatte darüber zuerst berichtet. Das ginge nur, wenn dieses Produkt ebenfalls keine Beitragsgarantie sichern müsste oder das Garantieverbot hierfür nicht gelte.