Die Generali forciert den Unternehmensumbau. Dabei könnten Generali Leben und die Marke Aachen Münchener auf das Abstellgleis geraten. Während die AM als Marke ganz vom Markt verschwinden könne, gäbe es bei einem Aus des Lebensversicherers ein Szenario mit der Deutschen Vermögensberatung (DVAG). Dann könnte der Generali-Vertrieb zur DVAG wechseln. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung".
Im Mai 2015 vermeldete die Generali den Umbau für das Geschäft in Deutschland. Seither tritt das Unternehmen nur noch unter der neuen Gesellschaft Generali Deutschland AG auftreten. Damals wurden die Einheiten Generali Deutschland Holding, Generali Versicherung und Generali Leben zusammengeführt werden. Sitz der Zentrale ist in München. Gleichzeitig wurde auch über die Marken Central und Advocard debattiert.
Nun könnte eine andere Marke dem Umbau zum Opfer fallen. So spekuliert die "Süddeutsche Zeitung" über ein Aus der Marke Aachen Münchener. Diese hat ihren Sitz in Aachen. Die Standort-Frage scheint hier ein Problem zu sein. Schließlich sollen alle Töchter künftig unter einem einheitlichen Führungsgremium in München geführt werden. Zu diesem Thema gäbe es aktuell eine interne Prüfung, berichtet die "SZ" und beruft sich auf Stimmen aus Branchenkreisen.
Während die AM, die ausschließlich vom Außendienst der DVAG an den Mann und die Frau gebracht wird, solide wirtschaftet, machte vor allem die Generali Leben Probleme. Schon im Juli 2017 wurden Überlegungen des Generali Konzerns bekannt, die deutsche Tochter abzustossen. Der italienische Versicherungsriese hatte dazu die US-Investmentbank Morgan Stanley beauftragt, alle Möglichkeiten für den Münchener Lebensversicherer auszuloten. Auch mögliche Käufer seien damals schon angesprochen worden.
Folgt der Generali-Vertrieb dem Central-Modell in Richtung DVAG?
Das größte Problem an einem Verkauf des Tochter-Unternehmens wäre der Vertrieb. Dieser würde dann am seidenen Faden hängen. Doch dafür könnte eine altbekannte Lösung aus der Schublade geholt werden. Denn: Bereits Ende 2011 hatte Generali den Vertrieb für private Krankenvollversicherungen beim Tochter-Unternehmen Central Krankenversicherung eingestellt. Ein Teil des Außendienstes, vom seinerzeit immerhin fünftgrößten deutschen Krankenversicherer, wechselte daraufhin zur Deutschen Vermögensberatung (DVAG).
Generali-intern war das ein geschickter Schachzug. Die Deutsche Vermögensberatung freute sich über gut ausgebildete Vermittler und neue Kunden. So könnte aus der Auslagerung des Vertriebs von Central zur DVAG im Nachhinein ein Testlauf für einen großen Vertriebswechsel werden. Dass der italienische Versicherer nicht zimperlich in Sachen Marken-Aus ist, zeigt auch der Fall Volksfürsorge. Seit 2015 heißt es nicht mehr "Keine Sorge, Volksfürsorge". Damals war im Zuge des Umbaus die Marke Volksfürsorge vom Markt verschwunden.