Die Axa hebt ihre Prämien für das Neugeschäft der Krankenvollversicherung in einigen Tarifen um bis zu 38 Prozent an. Bei vielen anderen Tarifen sind die Teuerungen aber moderater - oder die Prämien stabil und sinken sogar.
Niedrigzins, steigende Gesundheitskosten und die Alterung der Gesellschaft machen den privaten Krankenversicherern zu schaffen. Das spiegelt sich auch in den Prämienanpassungen für das Neugeschäft wieder. So wird die Axa Krankenversicherung ihre Prämien in einigen Neutarifen zum 1.1. 2018 deutlich anheben, wie übereinstimmend das Maklerportal kvoptimal.de sowie der Branchendienst GEWA COMP berichten. Es gibt aber auch Tarife, in denen die Prämien gesenkt werden.
Im Tarif ELBonusU, der für Selbständige, Angestellte und Freiberufler wählbar ist, muss ein 30jähriger Neukunde zukünftig 21 Prozent mehr zahlen, ein 44jähriger 15 Prozent und ein 55jähriger 11 Prozent. Dieser Tarif beinhaltet das Primärarzt-Prinzip, also dass vor Besuch eines Facharztes erst der Hausarzt aufgesucht wird, einen Selbstbehalt von 360 Euro sowie Unterbringung im Mehrbettzimmer.
Tarif Vital 300-U: Teuerungen bis zu 38 Prozent
Ebenfalls teils drastische Teuerungen gibt es im Tarif Vital 300-U, der unter anderem eine ambulante Heilpraktiker-Behandlung, die Unterbringung in einem Einbettzimmer nach einem Unfall sowie einen Selbstbehalt von 300 Euro vorsieht. Laut GEWA COMP muss ein 26jähriger Neukunde hier satte 38 Prozent mehr zahlen, ein 32jähriger immer noch 33 Prozent. Ein 38jähriger Neukunde wird mit 27 Prozent Aufschlag zur Kasse gebeten, ein 44jähriger mit 21 Prozent.
Moderater fallen die Zuschläge in den Tarifen Kompakt-Zahn U und Prem-Zahn U aus. Hier zahlen Kinder und Jugendliche zukünftig deutlich mehr: für erstgenannten Tarif 14 Prozent, für den zweiten 11 Prozent. Erwachsene müssen zudem für das erste Angebot bis zu fünf Prozent mehr zahlen, während die Prämien für erwachsene Neukunden bei Prem-Zahn U hingegen stabil bleiben.
Der Branchendienst GEWA Comp errechnet für die sieben ausgewiesenen Tarife der Axa für Selbständige und Angestellte eine durchschnittliche Prämienerhöhung von 11,93 Prozent. Auch die Neugeschäfts-Prämien in den ausgewiesenen fünf Tarifen für Mediziner steigen um knapp 5,7 Prozent. Die Teuerung bei den Mediziner-Angeboten betrifft aber vor allem den Tarif VZ600-U, wo erwachsene Neukunden zwischen 19 und 28 Prozent mehr zahlen müssen. In den anderen Tarifen bleiben die Prämien für viele Altersgruppen weitgehend stabil oder sinken sogar.
So müssen Neukunden für den Tarif KGSU-U künftig deutlich weniger zahlen. Für dieses Angebot, das unter anderem bei Schwersterkrankung die Unterbringung im Einbettzimmer und eine Chefarzt-Behandlung vorsieht, sinken die Prämien für Erwachsene um 19 bis 24 Prozent.