Die Versicherer-Initiative B3i von Munich Re, Swiss Re, Allianz und anderen Unternehmen hat eine voll funktionsfähige Betaversion Blockchain-Lösung vorgestellt. Der kurzfristige Fokus der Plattform liege dabei auf der Abwicklung von Rückversicherungsverträgen.
Im Mai 2017 hatte die Arag im Rahmen der InsurTech Week in Köln die die erste Blockchain-Versicherung live vorgeführt. Dazu waren Sensoren in den Veranstaltungsräumen eingebaut worden, die permanent die Luftqualität messen und diese Messwerte fälschungssicher in die Blockchain übertragen. Diese sollte per Smart-Contract-Versicherung gegen die Verschlechterung der Luftqualität leisten.
Nun hat auch die Blockchain Insurance Initiative B3i einen ersten Prototyp der Blockchain für den Rückversicherungsmarkt präsentiert. Die neue Lösung wurde am Samstag auf der 61. RVS-Konferenz in Monte Carlo vorgestellt. Allerdings sei die Lösung der Versicherer noch eine Betaversion.
Die neue Plattform sei ein intelligentes Vertragsverwaltungssystem, dass Arbeitsschritte innerhalb eines Blockchain-Netzwerks abwickeln soll. Dabei würde ein völlig neuer Standard bei Daten und Kommunikation genutzt. Der kurzfristige Fokus liege auf der Abwicklung von Rückversicherungsverträgen.
Produktivitätsgewinn von bis zu 30 Prozent erwartet
Zudem wolle das Team auch entlang der gesamten Wertschöpfungskette an verschiedenen Stellschrauben drehen. Dadurch werde ein Produktivitätsgewinn von bis zu 30 Prozent erwartet. Davon profitieren könnten sowohl Makler, Versicherer als auch Rückversicherer. Als mögliche Vorteile seien geringere Verwaltungskosten, attraktivere Tarife und Gebühren vorstellbar.
Die Blockchain-Initiative war im vergangenen Jahr gestartet. Zur Zeit besteht die Gruppe aus fünfzehn globalen Versicherern, zu denen achmea, Aegon, ageas, Allianz, Generali, Hannover Re, Liberty Mutual, Munich Re, RGA, Scor, Sompo Japan Nipponkoa, Swiss Re, Tokio Marine Holdings, XL Catlin und Zurich gehören. Die bisherige Struktur der B3i solle für 2017 bestehen bleiben. Für 2018 würden aktuell Optionen einer dauerhaften Operation als eigene juristische Einheit geprüft. Dies solle die Möglichkeiten der Weiterentwicklung in verschiedenen Bereichen verbessern, heißt es in einer Pressemitteilung.
Als nächster Schritt sei für Oktober 2017 die Aufnahme eines Betatestprogramms für den Prototypen geplant. Für das Testprogramm seien alle Akteure des Versicherungsgeschäfts (Versicherer, Makler, Rückversicherer) eingeladen, sich zu beteiligen.