Die Talanx plant keinen Run-Off im Bereich Leben. Der Hannoveraner Versicherer werde damit nicht dem Beispiel der Wettbewerber Generali und Ergo folgen. Die Option einer Abwicklung sei geprüft und anschließend verworfen worden.
In der vergangenen Woche waren die Pläne beziehungsweise Überlegungen von drei großen Versicherern bekannt geworden. So prüfe der Versicherungskonzern Ergo den Verkauf der Tochterunternehmen Ergo Leben und Victoria. Die Generali kündigte den Run-Off des eigenen Lebensversicherers an. Nun denkt offenbar auch die Axa darüber nach LV-Versicherung mit klassischen Garantien abzustossen. Auch für Axa-Chef Alexander Vollert sei eine externe Abwicklung der Bestände mit klassischen Garantien über eine Run-off-Plattform durchaus eine Option.
Diesem Trend möchte die Talanx nicht folgen. „Wir werden keine Bestände in die Abwicklung schicken – weder konzernintern noch extern durch Verkauf an andere“, sagte Konzernchef Herbert Haas in einem Interview mit der Wirtschaftszeitung „Euro am Sonntag“
Der drittgrößte deutsche Versicherungskonzern habe die Option einer Abwicklung geprüft und verworfen. Gegen einen Run-Off würden mehrere Punkte sprechen. So werde das Thema Altersvorsorge vom Versicherer immernoch als Wachstumsmarkt angesehen. Zudem würden bei solchen sogenannten Run-offs auch viele Mitarbeiter ausgegliedert. „Das bedeutet: Es gäbe eine Zweiteilung der Belegschaft in Angestellte erster und zweiter Klasse. Das wollen wir auf keinen Fall.“, sagte Haas.
Zudem äußerte sich Haas, der seit 2016 Vorstandschef ist, auch zu seiner persönlichen Zukunft. „2019 vollende ich mein 65. Lebensjahr. Darüber hinaus werden bei Talanx keine Vorstandsverträge verlängert. Dann höre ich spätestens auf.“. In welcher Form der 63-Jährige dann weiter tätig sein werde, ließ er allerdings offen. Über ein Mandat über Aufsichtsrat würden schließlich andere entscheiden.