Die Allianz wird ihre Neugeschäftsprämien in der privaten Krankenversicherung insgesamt moderat anpassen. Über alle Tarife hinweg beträgt die Prämienerhöhung 3,86 Prozent. Aber es gibt auch deutliche Ausrutscher nach oben. In manchen Tarifen sind Prämiensprünge im zweistelligen Bereich von bis zu 17 Prozent möglich.
Niedrigzins und steigende Gesundheitskosten setzen die privaten Krankenversicherer unter Druck. Umso gespannter schauen Kunden wie Vertrieb darauf, wie sich die Versicherungsprämien in der privaten Krankenvollversicherung zum Jahreswechsel entwickeln werden. Nun sind erste Zahlen für das Neugeschäft der Allianz Kranken bekannt geworden - mit 2,6 Millionen vollversicherten Kunden zum Jahresende 2016 einer der größten Anbieter auf dem deutschen Markt.
Wie aus Zahlen des Branchendienstes Gewa Comp hervorgeht, wird die Allianz ihre Neuprämien vergleichsweise moderat heraufsetzen. Über alle eingerechneten Tarife sei eine durchschnittliche Prämien-Erhöhung von 3,86 Prozent zu erwarten. Die aktuellen Anpassungen sind noch nicht genehmigt.
Prämiensprünge bis zu 17 Prozent für erwachsene Neukunden
Dennoch sind in einigen Vollversicherungs-Tarifen deutlich höhere Teuerungen möglich. So müssen Erwachsene der Tarifgeneration „AktiMed Best S“ (AMBSU) bis zu 17 Prozent mehr zahlen. Der Tarif sieht unter anderem ein Ein- oder Zweibettzimmer bei stationärem Aufenthalt, 85 Prozent Kostenübernahme bei Zahnersatz sowie 3.000 Euro Selbstbehalt vor.
Um zehn bis elf Prozent verteuert sich der Tarif „AktiMed Best 90 U“ (AMB90U). Er sieht ebenfalls die Unterbringung in einem Ein- oder Zweibettzimmer bei Klinikaufenthalt und 85 Prozent Zahnersatzkosten vor, aber nur einen Selbstbehalt bis maximal 500 Euro.
Für das Angebot „AktiMed 90 P U“ (AM90PU) müssen die volljährigen Versicherten künftig zwischen neun und elf Prozent mehr berappen. Er beinhaltet die ambulante Behandlung nach dem Primärarztprinzip, Mehrbettzimmer bei Klinikaufenthalt sowie maximal 500 Euro Selbstbehalt.
Insgesamt weist Gewa Comp sieben Vollversicherungen für Angestellte, Selbstständige und Freiberufler aus, in denen es zu Prämienanhebungen von durchschnittlich 7,15 Prozent kommt. Eine Bestandsgarantie wurde für den Tarif AMP100U ausgesprochen. Hier verbilligt sich der Schutz für Jugendliche sogar um neun Prozent. Die Neugeschäftstarife können in der Regel als grobe Orientierung gelten, wie sich die Prämien für den Kundenbestand entwickeln werden.