9.300 Hausbesitzer können sich künftig einfacher gegen Hochwasser versichern. Galten im Vorjahr noch 139.000 Häuser in Deutschland als stark von Hochwasser bedroht. So sind nach dem aktuellen Update des Zonierungssystem Überschwemmung, Rückstau und Starkregen (ZÜRS) nur noch 129.700 Häuser in die höchste Gefahrenklasse 4 eingeordnet. Während für rund 92.500 Gebäude die Gefahrenklasse sinkt, sind nun 43.200 Häuser in einer höheren Risikozone. Das geht aus einem Bericht des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor.
99 Prozent der Gebäude in Deutschland sind problemlos gegen Überschwemmungen und Starkregen versicherbar. Davon geht der Versicherungs-Verband schon länger aus. Die neuen ZÜRS-Zahlen bestätigen dieses Bild noch einmal. Demnach sind nur 129.700 Häuser in Deutschland in die höchste Gefahrenklasse 4 eingeordnet und damit statistisch mindestens einmal in zehn Jahren von Hochwasser bedroht. Das sind nur 0,6 Prozent der bundesweit 21,4 Millionen registrierten Adressen.
Im Vorjahr waren noch 139.000 Gebäude in der gefährlichsten Risikozone. Das ist ein Rückgang um knapp sieben Prozent. Gleichzeitig gab es reichlich Verschiebungen in den ZÜRS-Klassen. Während für rund 92.500 Gebäude die Gefahrenklasse sinkt, sind nun 43.200 Häuser in einer höheren Risikozone.
Am Stärksten von der veränderten Risiko-Einstufung profitierten die Hausbesitzer in Baden-Württemberg, Hamburg und Hessen. In Baden-Württemberg konnten knapp 60 Prozent und in Hessen 40 Prozent der Adressen der Gefahrenklasse 4 einer niedrigen zugeordnet werden. In Baden-Württemberg sind künftig damit nur noch rund 6.200 Adressen und in Hamburg 660 Adressen der Zone 4 zugeordnet. In Hessen sank die Zahl der Adressen der Zone 4 um rund 14 Prozent auf rund 8.300.
ZÜRS-Veränderungen durch flächendeckende Hochwassergefahrenkarten
Für die verbesserten Versicherungsmöglichkeiten sei die genauere Datenlage verantwortlich. So ließe sich mit der neuen ZÜRS Geo Version 2017 erkennen, ob sich die Lage eines Gebäudes über unterschiedliche ZÜRS Zonen erstreckt oder sich hinter einer Adresse mehrere Gebäude in unterschiedlichen Zonen verbergen. Dadurch könnten "sich mehr Menschen einfacher gegen die wachsende Überschwemmungsgefahr versichern“, erklärt Bernhard Gause, Mitglied der GDV-Geschäftsführung.
Das Zonierungssystem für Hochwassergefahren (ZÜRS) hilft Versicherern, Hochwasserrisiken einzuschätzen und Prämien für Elementarschadenversicherungen risikogerecht zu berechnen. Aktuell werden 21,4 Millionen Gebäude in vier Gefahrenklassen eingeteilt. Die meisten Adressen liegen in der Gefahrenklasse 1. Für diese 19,5 Millionen Gebäude wird weniger als einmal in 200 Jahren eine Überschwemmung durch Hochwasser erwartet.