Die Generali Gruppe baut derzeit ihre Deutschland-Töchter um. Dabei sind im Vertrieb auch betriebsbedingte Kündigungen nicht ausgeschlossen, wie ein Sprecher gegenüber dem Versicherungsboten bestätigte. Man bemühe sich aber, diese zu vermeiden, und befinde sich im Gespräch mit Arbeitnehmer-Vertretern. Die festangestellten Mitarbeiter im Vertrieb sollen sich nun ebenfalls der Deutschen Vermögensberatung (DVAG) anschließen.
Die Generali baut derzeit ihre deutschen Konzerntöchter radikal um. Ein wichtiger Baustein hierbei: 2800 Vertreter aus dem Exklusivvertrieb der Generali Deutschland (EVG) sollen sich als freie Handelsvertreter der Deutschen Vermögensberatung (DVAG) anschließen.
Während viele Vertreter ohnehin als Selbstständige agieren, bleibt die Frage, was zukünftig mit den rund 700 Mitarbeitern passieren soll, die fest bei der Generali angestellt sind. Ein Sprecher der Generali Deutschland bestätigte nun gegenüber dem Versicherungsboten, dass diese ebenfalls zur DVAG wechseln sollen. Und das bedeutet: Sie müssen sich selbstständig machen.
“Möglichst viele Vertriebspartner zu Wechsel motivieren“
Auf die Frage, welche Zukunftspläne die Generali für die angestellten Beschäftigten habe, antwortete der Sprecher: „Unser Ziel ist es, möglichst viele EVG-Partner dazu zu motivieren, als selbstständige Vermittler in die erfolgreiche Deutsche Vermögensberatung überzugehen. Dazu gehören auch die festangestellten Mitarbeiter.“
Dabei sei vorgesehen, dass jeder Mitarbeiter nach § 59 HGB zusammen mit dem neuen Vermögensberatervertrag einen Zusatzvertrag erhalte, führt der Sprecher weiter aus. Mit anderen Worten: den Mitarbeitern soll der Wechsel auch durch Übergangsleistungen oder Abfindungszahlungen schmackhaft gemacht werden.
„Der Zusatzvertrag soll zum Beispiel die Beendigung des bisherigen Anstellungsvertrages mit der Generali Deutschland AG regeln. Die Rahmenbedingungen dafür werden aktuell mit den Mitbestimmungsgremien verhandelt“, teilt der Sprecher mit.
“Betriebsbedingte Kündigungen so weit wie möglich vermeiden“
Beim Vertriebsumbau sind auch betriebsbedingte Kündigungen nicht ausgeschlossen, sogar auf Führungsebene. Sie sollen aber vermieden werden. So antwortete der Generali-Sprecher auf die Frage, ob es konkrete Pläne für den Abbau von Führungspositionen gebe: „Hierüber beraten wir gegenwärtig mit Mitbestimmung und können daher noch keine konkreten Auskünfte geben. Wir gehen aber davon aus, dass wir durch den Übergang des EVG in die DVAG Kapazitäten reduziert werden. Daher können wir betriebsbedingte Kündigungen nicht ausschließen, wollen diese aber, so weit wie möglich, vermeiden.“
„Hohe Bedeutung des deutschen Marktes“
Zuletzt machten auch Gerüchte in der Versicherungsbranche die Runde, die Generali Gruppe könnte eventuell ihre Tochter Generali Deutschland AG schließen. Auch damit konfrontierte der Versicherungsbote den Sprecher – dieser dementierte deutlich.
“Die Generali hat im September ihre neue Strategie für mehr Performance und Erhöhung der langfristigen Wertschöpfung bekannt gegeben. Damit unterstreicht die internationale Generali Gruppe die hohe Bedeutung des deutschen Marktes. Durch die vielfältigen Maßnahmen wird die Marke Generali im traditionellen Vertriebskanal weiter gestärkt“, teilt der Sprecher mit.
Weiter berichtet der Unternehmenssprecher: „Die AachenMünchener und Central wollen wir schrittweise in die Marke Generali integrieren. Die Spezialmarke Advocard bleibt zunächst bestehen. CosmosDirekt wird für das Online- und Direktgeschäft zuständig sein, die Dialog für das Geschäft mit Mehrfachvertretern und Maklern. Unser Ziel ist es, profitabel zu wachsen und die Generali zur ersten Wahl unserer Kunden zu machen. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen langfristig ein sicheres und attraktives Arbeitsumfeld erhalten.“