Der demographische Wandel und der damit verbundene „War for Talents“ unter den Arbeitgebern, geht auch an der Versicherungsbranche nicht vorbei. Junge Erwachsene mit gutem Schulabschluss oder gut ausgebildete Fachkräfte können auf dem Arbeitsmarkt unter einer Vielzahl von Jobangeboten den für sie attraktivsten Job auswählen. Dabei ist die Versicherungsbranche selten die erste Wahl.
Ein Gastbeitrag von Jakob Osman
Dabei ist eben diese Branche ein bedeutender und fester Wirtschaftszweig der Bundesrepublik, der sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen zur Seite steht und aus einer modernen Gesellschaft nicht mehr wegzudenken ist. Er schafft es aber selten seine Vielfältigkeit und seine Zukunftsperspektiven an junge Leute zu vermitteln. Das zeigt sich in der kontinuierlich abfallenden Zahl der Angestellten in Versicherungsunternehmen bundesweit. In den letzten 24 Jahren ist die Beschäftigtenzahl um über 50.000 Arbeitnehmer gesunken. Das belegen Zahlen des Arbeitgeberverbands der Versicherungsunternehmen in Deutschland.
Dieser immense Abfall erklärt sich beim Blick auf die Altersstruktur der Belegschaft. Der Großteil der Beschäftigten ist zwischen 45 und 53 Jahren alt. Damit erreichen in absehbarer Zeit viele Angestellte das rentenfähige Alter ohne dass junge qualifizierte Fachkräfte nachrücken. Um diesem Problem entgegenzuwirken müssen die Versicherungen sich als attraktiver Arbeitgeber positionieren und bei der Zielgruppe prominent in Erscheinung treten. Eine gute Employer Branding Strategie kommuniziert über die richtigen Kanäle macht heutzutage den Unterschied.
Was ist Employer Branding?
Generell wird Employer Branding, das heißt das Herausbilden einer Arbeitgebermarke aus der realen Arbeitssituation, als Prozess verstanden, der von innen nach außen wirkt. Um die tatsächlichen Eigenschaften des Arbeitgebers zu ermitteln, sollte die Belegschaft beim Prozess miteinbezogen werden. Durch Befragungen und Workshops erhält das Unternehmen wertvolle Informationen darüber, welchen persönlichen Mehrwert das Unternehmen seinen Angestellten bietet und in welchen Bereichen noch Raum für Verbesserungen ist. Kann dadurch die Arbeitssituation verbessert werden, erhöht sich die Zufriedenheit der aktuellen Mitarbeiter, was zu einer Steigerung der Loyalität und Produktivität führt.
Neben der Verbesserung der Arbeitssituation, ist auch die Schaffung attraktiver Benefits für den Angestellten eine gute Möglichkeit um Mitarbeiter zu binden. Die gängigsten Benefits, die in vielen Firmen Einzug halten, sind:
- Home-Office
- Flexible Arbeitszeiten
- Individuelle Karriereentwicklungspläne
- Fort- und Weiterbildungen
- Umfangreiches Kantinenangebot
- Soziales Engagement
- Gesundheits- und Sportangebote
Mit einer intern geformten starken Arbeitgebermarke und einer Vielzahl von Benefits bieten Versicherungen einen hohen Anreiz für Arbeitssuchende sich zu bewerben.
Personalmarketing über die richtigen Kanäle
Damit die attraktiven Merkmale auch die Wunschkandidaten der jungen Generation erreichen, müssen die richtigen Personalmarketingmaßnahmen getroffen werden. Dazu gehört vor allem die Wahl des richtigen Kommunikationskanals. Unerlässlich sind dabei die sozialen Medien geworden. Laut Statistik des Online-Portals Statista nutzen 2017 bereits 46 Millionen Menschen in Deutschland soziale Netzwerke, Tendenz steigend! Über eine ansprechende Kampagne kann ein Unternehmen auf diesem Weg eine hohe Reichweite zur Präsentation seiner Employer Brand erzeugen.
Neben der Employer Brand können aber auch freie Stellen über soziale Netzwerke beworben werden. Für höhere Stellen eigenen sich dabei vor allem soziale Netzwerke wie Xing oder LinkedIn. Hier kann ein Unternehmen gezielt nach qualifizierten Bewerbern suchen und sie ansprechen.
Die sozialen Medien sind erst der Anfang. Sie ermöglichen durch Ihre hohe Reichweite den Zugang zu den gewünschten Bewerbern. Diese sollten im zweiten Schritt über den Post auf die eigene Website geschickt werden. Hier können die Informationen ausführlicher und individueller präsentiert werden. Dabei empfiehlt sich neben der Unternehmenswebsite eine zusätzliche Karriere-Website, die allein der Präsentation des Arbeitgebers und der offenen Stellenangebote dient. Eine integrierte Stellenbörse liefert dem Interessierten Besucher einen Überblick über alle freien Stellen im Unternehmen und erleichtert eine sofortige Bewerbung.
Fazit: Personalmarketing und Employer Branding zwingend erforderlich
Dies sind nur einige Beispiele der vielfältigen Maßnahmen, die heutzutage erforderlich sind um aus der Masse der Arbeitgeber herauszustechen. Ohne eine attraktive Employer Brand mit Benefits, die über die richtigen Kanäle verbreitet wird, werden sich in Zukunft die immer größer werdenden Vakanzen in der Versicherungsbranche nicht mit qualifizierten Fachkräften besetzen lassen.