Interessengemeinschaft „Pools für Makler“ hat die „Berliner Erklärung“ erneuert. Dabei betonten die Teilnehmer ausdrücklich ihren Kampf für den Berufsstand des unabhängigen Versicherungsmaklers und monierten aktuell angedachte staatliche Eingriffe in die Vergütung von Vermittlern.
Im September 2013 hatte eine Reihe von Maklerpools ein Bündnis für den Berufsstand des Versicherungsmaklers geschmiedet. Damals hatten die Vertreter der Pools eine gemeinsame Erklärung zu Papier gebracht. In der die sogenannten „Berliner Erklärung“ sprachen sich die Unterzeichner unter anderem gegen einen Provisionsdeckel in der Lebensversicherung aus.
Beim mittlerweile 14. Treffen der Initiative „Pools für Makler“ haben sich nun die Chefs diverser Maklerpool erneut zur Stellung der Makler positioniert. Die Gruppe, die beim Bundesverband Finanzdienstleistung AfW angesiedelt ist, hob dabei speziell die verbraucherschützende Stellung der Versicherungsmakler hervor. Ebenso wurde die Unabhängigkeit der Versicherungsmakler von den Versicherungsgesellschaften noch einmal betont. Dieses Gut müsse unbedingt erhalten bleiben.
Gleichzeitig bedauerten die Teilnehmer, dass staatliche Eingriffe in das Vergütungssystem erneut auf der Tagesordnung stünden. Als Ergebnis formulierte die Pool-Riege eine überarbeitete Erklärung. Die neue „Berliner Erklärung 2.0“ hat nun nur noch vier Kernpunkte. Die vorherige Version hatte noch fünf Forderungen beziehungsweise Bekenntnisse. War die ursprüngliche Fassung noch auf die Vergütung in der Lebensversicherung ausgerichtet, so schließt das aktuelle Papier alle Sparten ein. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.
Die "Berliner Erklärung 2.0" im Überblick:
- Wir sprechen uns für frei verhandelbare Vergütungen in der Versicherungsvermittlung aus. Die Branche steht dem Verbraucher gegenüber in der Verantwortung. Sie ist im Bewusstsein hierüber in der Lage, ihre Vergütungsmodelle selbst zu regeln. Eingriffe durch die Legislative und die Exekutive widersprechen unserem Verständnis einer freiheitlich sozial-marktwirtschaftlichen Wirtschaftsordnung. Diese Erkenntnis hat der deutsche Gesetzgeber zuletzt bei der Umsetzung des EU-Versicherungsvertriebsrichtlinie IDD deutlich betont.
- Wir sprechen uns für eine qualitativ hochwertige Verbraucherberatung durch Versicherungsmakler als Sachwalter ihrer Kunden aus. Sie ist Voraussetzung für eine unabhängige Altersvorsorgeberatung aller Bevölkerungsschichten.
- Wir sprechen uns für den Berufsstand des unabhängigen Versicherungsmaklers aus, der im ausschließlichen Interesse seiner Kunden handelt und hierfür angemessen vergütet werden muss.
- Wir sehen unsere Aufgabe darin, die Unabhängigkeit des Versicherungsmaklers zu garantieren und ihn mit unserer Tätigkeit wettbewerbsfähig zu halten. Nahezu alle Versicherungsmakler nutzen den Mehrwert einer Zusammenarbeit mit Maklerpools. Daher setzen wir uns für die Interessen des unabhängigen Vertriebs ein.
Die überarbeitete "Berliner Erklärung" wurde von folgenden Führungskräften der insgesamt 13 Maklerpools unterzeichnet: Harry Kreis (Apella), Matthias Kschinschig (aruna), Rolf Schünemann (BCA), Halime Koppius (Degenia Versicherungsdienst), Norbert Porazik (Fonds Finanz), Hans-Jürgen Bretzke (Fondskonzept), Stephan Fischer (Fondsnet), Sebastian Grabmaier (Jung, DMS & Cie.), Oliver Drewes (maxpool), Karsten Dümmler (Netfonds), Michael Bade (Status), Andrè Klotz (VFV - Der Sachpool) und Sven Burkart (WIFO); Ebenso wurde die Erklärung von den AfW-Vorstandsmitgliedern Norman Wirth, Frank Rottenbacher und Matthias Wiegel unterschrieben.