Die Führungsriege deutscher Versicherer zeigt sich besorgt ob der drohenden Cyber-Attacken. So sei jeder zweite Vorstandschef in der Assekuranz (53 Prozent) "äußerst besorgt", wenn es um Cyber-Angriffe ginge. Das geht aus einer Umfrage unter Versicherungschefs hervor.
Die Betriebsunterbrechung und Cyber-Vorfälle sind jene Risiken, die von deutschen Managern am häufigsten als Geschäftsrisiko für ihr Unternehmen genannt werden. Während 55 Prozent der Unternehmer die sogenannte Betriebsunterbrechung als wichtigstes Geschäftsrisiko in Deutschland nennen, folgen dicht dahinter Cyberrisiken mit 51 Prozent. Das geht aus dem aktuellen Allianz Risk Barometer hervor.
Auch in den Führungsgremien der hiesigen Versicherer macht sich die Verunsicherung bei verschiedenen Themen bemerkbar. So seien die Themen Überregulierung (95 Prozent), Cyber-Attacken (93 Prozent), Geschwindigkeit des technologischen Wandels (85 Prozent), Populismus (85 Prozent) und geopolitische Unsicherheit (83 Prozent) die Top fünf Sorgen der CEOs. Das zeigt die Studie "CEO Survey" der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC.
Speziell bei drohenden Cyber-Attacken zeigten sich 53 Prozent der Vorstandsbosse "äußerst besorgt". Industrieübergreifend seien es dagegen nur 40 Prozent. Ebenfalls vergleichsweise hoch ist die Sorge bei der Geschwindigkeit des technologischen Wandels. Knapp die Hälfte (51 Prozent) der CEOs sei hier "äußerst besorgt". Im Durchschnitt über alle Branchen waren dies nur 38 Prozent.
Weiterhin bezeichneten viele Führungskräfte die technischen Veränderungen als regelrecht "disruptiv". Vier von fünf Vorstandschefs (82 Prozent) sahen derart starke Auswirkungen auf die Versicherungswirtschaft. Über alle Branchen seien es dagegen nur 68 Prozent. Dennoch zeigte sich die Führungsriege für die mittelfristigen Aussichten zu wachen durchaus positiv eingestellt. So seien 49 Prozent der Befragten "zuversichtlich" und 43 Prozent sogar "sehr zuversichtlich"
Dafür strebe die Hälfte der Unternehmen (49 Prozent) in den kommenden zwölf Monaten eine Partnerschaft an. "Noch vor ein, zwei Jahren fürchteten viele Versicherer, dass Insurtechs und andere neue Player ihnen rasch Marktanteile streitig machen würden. Diese Sorge hat sich jedoch bislang nicht bestätigt. Stattdessen macht sich die Branche mittlerweile daran, den digitalen Wandel selber voranzutreiben und mitzugestalten - mit den Insurtechs als Partnern.", sagt PwC-Partner Alexander Hofmann. Gleichwohl könnte die Sorge um geeignete Fachkräfte die Neuausrichtung erschweren. So befürchteten 81 Prozent der befragten CEOs einen gefährlichen Mangel an digitalen Talenten in der Branche.