Die Zahl der Menschen, die auf Leistungen der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung angewiesen sind, ist im Jahr 2017 weiter angewachsen. In Summe bezogen 1,059 Millionen Bundesbürger entsprechende Leistungen nach dem 4. Kapitel des Zwölften Sozialgesetzbuches (SGB XII).
Nie zuvor waren so viele Menschen in Deutschland auf die Grundsicherung angewiesen. Demnach stieg die Zahl der Empfänger im Jahr 2017 auf 1.058.827. Damit erhielten 3,2 Prozent mehr Menschen entsprechende Sozialleistungen als noch im Vorjahr. Das geht aus aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor.
Seit Einführung der Grundsicherung im Jahr 2003 hat sich die Zahl der Empfänger mehr als verdoppelt. Zum Vergleich: Ende 2003 bekamen weniger als eine halbe Million Menschen (438.831) diese staatliche Unterstützung nach dem Sozialgesetzbuch XII zugesprochen. Lediglich 2016 war die Zahl gesunken. Im Vergleich zu 2015 hatte es 12.105 weniger Bezieher von Leistungen gegeben.
Grundsicherung: Zahl der Bedürftigen steigt
Angewachsen ist erneut die Zahl der Rentner, die zusätzliche Sozialleistungen erhalten, weil ihre Altersbezüge zum Leben nicht ausreichen. Waren im Vorjahr noch 512.198 Ruheständler betroffen, summierte sich ihre Zahl im Dezember 2017 bereits auf 544.090. Damit haben mehr als die Hälfte der Bezieher von Leistungen (51,4 Prozent) die Regelaltersgrenze bereits überschritten.
Weitere knapp 514.737 Empfängerinnen und Empfänger von Grundsicherung erhielten im Dezember 2017 die Leistung aufgrund voller Erwerbsminderung, weil sie zu einer vorzeitigen Aufgabe ihres Berufes gezwungen waren. Auch hier ist ein leichtes Anwachsen von 14.429 Personen gegenüber dem Vorjahr zu beklagen.
Anspruch auf eine Rente wegen voller Erwerbsminderung besteht, wenn der Versicherte wegen Krankheit oder Behinderung auf nicht absehbare Zeit weniger als drei Stunden täglich unter den üblichen Bedingungen des allgemeinen Arbeitsmarktes arbeiten kann.