Nervenkrankheiten bleiben die Hauptursache für eine Berufsunfähigkeit. Fast ein Drittel der Leistungsfälle (31,52 Prozent) seien auf psychische Erkrankungen zurückzuführen. Das berichtet das Analysehaus Morgen & Morgen im Zuge des aktuellen BU-Ratings.
Psychische Störungen sind unverändert der wichtigste Grund, weshalb Menschen ihren Beruf aufgeben müssen. Für 31,52 Prozent aller Versicherten waren psychische Krankheiten die Ursache für eine Berufsunfähigkeit. Im Vorjahr waren es noch 0,2 Prozentpunkte weniger. Das geht aus einer aktuellen Statistik aus dem Hause Morgen & Morgen hervor. Im Vergleich machten sie vor zehn Jahren nur 20 Prozent der Fälle aus. „Dies zeigt klar, dass das Thema Psyche mittlerweile als Krankheit anerkannt ist und vielfach auftritt.“, macht Peter Schneider, Geschäftsführer von Morgen & Morgen, deutlich.
Hälfte der BU-Fälle durch Nervenkrankheiten und Schädigung des Bewegungsapparates
Dabei zeigt sich, dass vor allem jüngere Menschen anfällig für Nervenkrankheiten sind. Das hatten auch die kürzlich erschienenen Zahlen des Arztreports 2018 der Krankenkasse Barmer gezeigt. Demnach sei jeder vierte junge Erwachsene (25,8 Prozent) von psychischen Störungen betroffen. Die Auswertung von Morgen & Morgen zeichnen ein ähnliches Bild. Während bei den über 50-Jährigen nur 27,7 Prozent aufgrund von Nervenkrankheiten berufsunfähig werden, sind es bei den bis 40-Jährigen 34,28 Prozent.
Zweithäufigster Grund für das Aus im Beruf sind laut der Studie Erkrankungen des Bewegungsapparates – also von Rücken, Gelenken, Muskeln oder Knochen. 21,02 Prozent der Versicherten wurden deshalb berufsunfähig. Typisch hierfür sind Osteoporose oder eine Arthritis. Auf Rang Drei der wichtigsten BU-Gründe platzieren sich sonstige Erkrankungen (15,66 Prozent), gefolgt von Krebs und bösartigen Geschwülsten mit 15,48 Prozent. Erkrankungen des Herzens (7,34 Prozent) und Unfälle (8,98 Prozent) bleiben auf dem Vorjahresniveau.
Laut Morgen & Morgen würden sich aktuell rund 260.000 BU-Renten mit einem Volumen von zwei Milliarden Euro in der Auszahlung befinden. Zudem seien im letzten Jahr mehr als 45.000 Leistungsfälle anerkannt worden. Das geht aus einer aktuellen Pressemitteilung hervor.