Krankenkasse - GKV-Chefin rechnet mit stabilen Zusatzbeiträgen

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Doris Pfeiffer, Chefin des GKV-Spitzenverbandes, rechnet damit, dass die Zusatzbeiträge in der gesetzlichen Krankenversicherung auch im kommenden Jahr stabil bleiben. Aufgrund der guten Konjunktur können die Versicherer auf höhere Rücklagen zugreifen.

Die Chefin des GKV-Spitzenverbandes, Doris Pfeiffer, geht davon aus, dass die Zusatzbeiträge in der gesetzlichen Krankenversicherung auch im kommenden Jahr stabil bleiben werden. Sie gehe nicht davon aus, dass der durchschnittliche Zusatzbeitrag zum Jahreswechsel steige, sagte sie laut „Deutscher Presse-Agentur“ (dpa) am Montag bei einer Veranstaltung im brandenburgischen Kremmen. Grund sei die gute Konjunktur und die nach wie vor stabile finanzielle Ausstattung der Kassen.

Reserven reichen nur für einen Monat

Zugleich warnte Pfeiffer aber auch, die aktuellen Zahlen zu optimistisch einzuschätzen, berichtet dpa. Zwar habe sich der Überschuss der Kassen im letzten Jahr auf 3,5 Milliarden Euro erhöht und damit mehr als verdoppelt, so gehe aus aktuellen Rechnungsdaten hervor. Die Reserven kletterten bis zum Jahresende auf 19,1 Milliarden Euro. Dies sei aber nicht „gigantisch“ und entspreche nur einer Monatsausgabe aller Kassen. Hinzu treten 8,6 Milliarden Euro Reserve aus dem Gesundheitsfonds. Die Ausgaben der Kassen stiegen im letzten Jahr ebenfalls: um 2,4 Prozent.

Im Schnitt haben die rund 56 Millionen Kassenmitglieder 2017 einen Zusatzbeitrag von 1,075 Prozent des Bruttolohnes stemmen müssen, berichtet Pfeiffer weiter. Dieser fällt zusätzlich zum allgemeinen Beitragssatz von 14,6 Prozent an. Bisher musste der Aufschlag allein von den Arbeitnehmern bezahlt werden. Die Bundesregierung hat jedoch beschlossen, zur paritätischen Finanzierung zurückzukehren: Künftig sollen sich auch die Arbeitgeber hälftig am Zusatzbeitrag beteiligen.

Pflegebeitrag könnte steigen

Ob die Beiträge tatsächlich stabil bleiben, hängt aber auch davon ab, wie die Mehrkosten für politisch geplante Verbesserungen bei der Versorgung finanziert werden sollen, gibt Pfeiffer zu bedenken. Grundsätzlich deutet vieles darauf hin, dass die Versicherten dennoch nicht mehr Geld im Portemonnaie behalten werden: trotz stabiler Zusatzbeiträge.

So plane Gesundheitsminister Jens Spahn aktuell, den Beitrag zur Pflegeversicherung anzuheben, wie letzte Woche übereinstimmend mehrere Medien meldeten (der Versicherungsbote berichtete). Demnach könnten die Pflegebeiträge ab dem 1. Januar 2019 um 0,3 Prozentpunkte steigen. Dies solle jährlich rund 4,2 Milliarden Euro in die Kassen spülen. In der Pflegekasse sieht es weniger gut aus. So sei für 2018 mit einem Minus von 3,1 Milliarden Euro zu rechnen, warnt der GKV-Spitzenverband.