Wann wollen die Bundesbürger am liebsten in Rente gehen? Die Antwort auf diese Frage hängt stark vom Alter ab, wie eine aktuelle Umfrage zeigt. Besonders junge Menschen wünschen sich demnach einen möglichst zeitigen Renteneintritt. Und je länger die Menschen erwerbstätig sind, desto eher liebäugeln sie mit einer Berufstätigkeit über das Renteneintrittsalter hinaus.
Der Wunschtermin für den Rentenbeginn hängt stark vom Alter ab. Besonders in jüngeren Jahren, wenn die Rente noch in weiter Ferne liegt, wünschen sich viele einen frühen Renteneintritt. Mit zunehmendem Alter aber verschiebt sich das Wunsch-Rentenalter nach hinten. Das zeigt die Studie 50+ des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA), einem privaten Think Thank der Deutschen Bank.
Bei den jüngeren Altersgruppen ist der Abstand zwischen Wunschalter und gesetzlichem Renteneintrittsalter am größten. In der Gruppe der 30- bis 39-Jährigen streben immerhin 24 Prozent ein Alter unter 60 Jahren für den Renteneintritt an. Und knapp zwölf Prozent wollen gar vor dem 55. Lebensjahr in den Ruhestand.
Blickt man auf die Senioren in der Altersgruppe ab 60 Jahre, dann wird aber zunehmend der Wunsch laut, auch über die Regelaltersgrenze hinaus (ab 67 Jahre) zu arbeiten. Bei den 60- bis 69-Jährigen trafen 16 Prozent eine solche Einschätzung, unter den 70- bis 79-Jährigen sogar 22,5 Prozent.
Viele Ehrenämtler unter Senioren
Offenbar hat aber die Mehrheit der Umfrage-Teilnehmer eine Mischung aus Ruhestand und Arbeit im Kopf, wenn er über seine Rente nachdenkt. Auch bei jenen, die lieber früher in Rente gehen würden, ist der Wunsch weit verbreitet, im Ruhestand aktiv zu bleiben, berichtet das DIA in einem Pressetext. Mehr als zwei Drittel der Befragten äußerten diese Absicht.
37 Prozent aller Befragten träumen davon, im Alter noch etwas neues zu beginnen, wozu während der vollen Erwerbstätigkeit die notwendige Zeit fehlte. Dass die Alten durchaus aktiv sind, belegt ein weiteres Ergebnis. Jeder Dritte in der Altersgruppe 70 bis 79 Jahre übt ein Ehrenamt aus.
Hintergrundinformationen: Die DIA-Studie 50plus gehört in eine Reihe mit zwei Vorgängerstudien, die von INSA 2011 („Vielfalt des Alterns“) und 2014 (Bewusster leben) aufgelegt worden sind. Dazu befragt INSA Consulere im Drei-Jahres-Rhythmus eine repräsentative Gruppe von rund 3.000 Erwachsenen. Etwa ein Drittel davon ist unter 50 Jahre alt, zwei Drittel haben die 50 bereits überschritten.