Geschlossene Fonds gelten als chancenreich, bergen zum Teil aber auch enorme Risiken, wie sich in der Vergangenheit zeigte – und sind darum für den sicherheitsliebenden deutschen Anlagemarkt weniger bedeutungsvoll als offene Fonds. Gerade Privatanlegern mit wenig Finanzwissen wird davon abgeraten, in solche Finanzprodukte zu investieren.
Geschlossene Fonds werden in der Regel nicht an der Börse gehandelt. Investiert wird auf ein bestimmtes Ziel hin: also die Finanzierung eines Einkaufszentrums, Windparks zur Energiegewinnung oder in ein anderes Projekt. Die Anzahl der Fondsanteile ist begrenzt und sobald eine festgelegte Gesamtanlagesumme erreicht ist, wird der Fond geschlossen.
7,1 Milliarden Euro Nettovermögen in geschlossenen Fonds
Für das Neugeschäft des laufenden Jahres ist ein Netto-Mittelaufkommen von 667,2 Millionen Euro zu verzeichnen, geschlossene Spezialfonds dominieren hierbei mit einem Zufluss von 590,8 Millionen Euro. Diese Dominanz verdankt sich jedoch wesentlich den geschlossenen Sachwertefonds mit einem Zufluss von 921,3 Millionen Euro. Hingegen wurden aus geschlossenen Wertpapier- und Beteiligungsfonds im laufenden Jahr 330,5 Millionen Euro abgezogen.
In der Summe werden rund 7,1 Milliarden Euro Netto-Vermögen in geschlossenen Fonds verwaltet.
Rund 2,06 Milliarden Euro beträgt das Netto-Vermögen, das in geschlossenen Publikumsfonds gehalten wird. In dieser Gruppe überwiegt der Anteil der Sachwertefonds (mit einem Netto-Vermögen von rund 1,74 Milliarden Euro) gegenüber dem Anteil der alternativen Anlagefonds (mit einem Netto-Vermögen von rund 318 Millionen Euro).
Über geschlossene Spezialfonds werden rund 5 Milliarden Euro verwaltet, davon rund 2,9 Milliarden Euro über geschlossene Sachwertefonds und rund 2,1 Milliarden Euro über geschlossene Wertpapier- und Beteiligungsfonds.
Offene Immobilienfonds: Büro und Praxis sowie Handel und Gastronomie stellen den größten Anteil
Immobilienfonds verwalten laut BVI ein Nettovermögen von 185 Milliarden Euro. Dominierend sowohl bei offenen Publikumsfonds (mit 55 Prozent) als auch bei offenen Spezialfonds (mit 36 Prozent): der Anteil von Büro- und Praxisräumen. Jedoch nimmt die Bedeutung der Büro- und Praxisräume in der Gruppe der offenen Spezialfonds langsam ab (die Werte sanken von 40 Prozent im Jahr 2016 auf 36 Prozent im Jahr 2018), wohingegen Handel und Gastronomie zunehmend aufholen (von 27 auf 30 Prozent).
Auffallend: Der Anteil an Wohnimmobilien gewinnt bei offenen Spezialfonds ebenfalls an Bedeutung: zwischen 2016 und 2018 stieg der Anteil dieser Immobilien von 8 auf 11 Prozent. Bei offenen Publikumsfonds hingegen setzt man zunehmend auf Hotelimmobilien: der Anteil wuchs von 6 auf 9 Prozent.