Besonders ungünstig fiel das Verhältnis der Schadenaufwendungen zu den verdienten Beiträgen für folgende Versicherer im Zweig „KFZ gesamt“ aus:
- HUK-COBURG VVaG (88,58 Prozent Schadenquote)
- S Direkt (88,71 Prozent Schadenquote)
- Bruderhilfe (88,72 Prozent Schadenquote)
- Alte Leipziger (89,20 Prozent Schadenquote)
- EUROPA (90,27 Prozent Schadenquote)
- Cosmos (90,41 Prozent Schadenquote)
- DEVK VVaG (96,24 Prozent Schadenquote)
- AXA easy (97,02 Prozent Schadenquote)
- Condor Allgemeine (97,55 Prozent Schadenquote)
- Basler Sachversicherung (98,55 Prozent Schadenquote)
- R+V Direkt (99,86 Prozent Schadenquote)
Solche hohen Schadenquoten haben natürlich ungünstige Auswirkungen auf die Schaden-Kosten-Quote. Der einzige Versicherer, der derart hohe Schadenaufwendungen 2017 ausgleichen konnte und eine Combined Ratio von unter 100 Prozent erreichte, ist die HUK-COBURG VVaG mit einem doch guten Wert von 97,49 Prozent (Rang 21 von 50 Versicherern in der Tabelle der Combined Ratio für den Gesamt-KFZ-Markt).
Hingegen mussten 2017 folgende Versicherer mit hohen Schadenquoten auch die schlechteste Combined Ratio aller 50 Versicherer verzeichnen: Condor Allgemeine mit 109,60 Prozent; R+V Direkt mit 110,71 Prozent; ALTE LEIPZIGER mit 110,79 Prozent; AXA easy mit 111,84 Prozent; Basler Sachversicherung mit 120,19 Prozent. Die Helvetia, die mit einer Schadenquote von 88,55 Prozent Rang 39 von 50 Versicherern einnimmt, landet bei der Schaden-Kosten-Quote auch unter den fünf schlechtesten Werten mit einer Combined Ratio von 110,74 Prozent.
Die ungünstigsten Entwicklungen der Schadenbilanz
Bei der Schadenquote musste die Condor Allgemeine und die Basler Sachversicherung die größten Verschlechterungen verkraften. Der Wert der Condor Allgemeine verschlechterte sich von 77,05 Prozent auf 97,55 Prozent – damit ging es in der Tabelle der Versicherer 38 Ränge nach unten auf den drittletzten Platz. Der Wert der Basler Sachversicherung verschlechterte sich von 79,34 Prozent auf 98,55 Prozent: der vorletzte Platz mit einem Minus von 30 Rängen. Auch die Helvetia hatte bittere Veränderungen zu beklagen: ihre Schadenquote verschlechterte sich von 77,69 Prozent auf 88,55 Prozent für das KFZ-Gesamtgeschäft, eine Verschlechterung um 27 Ränge in der Tabelle auf Rang 39.
Derartige Verschlechterungen ließen sich auch nicht über andere Kosten ausgleichen: Die Helvetia verschlechterte ihre Combined Ratio von 94,74 Prozent auf 110,74 Prozent und fiel von Rang zehn auf Rang 47 beim wichtigsten Geschäftsindikator, die Basler Sachversicherung musste schon 2016 einen schlechten Wert mit 102,56 Prozent bei der Schaden-Kosten-Quote vorzeigen und fiel nun auf den fünfzigsten und damit letzten Rang der Tabelle mit einem Wert von 120,19 Prozent.
Besonders bitter veränderte die Schadenquote den Schaden-Kosten-Wert für die Condor Allgemeine: 2016 durfte man noch die zweitbeste Combined Ratio aller Versicherer für das KFZ-Gesamtgeschäft präsentieren mit 88,74 Prozent. Einen besseren Wert hatte 2016 nur die VHV mit 86,51 Prozent vorzuzeigen. 2017 aber musste die Condor Allgemeine ein Ergebnis unter den fünf schlechtesten Werten aller Versicherer verzeichnen mit einer Combined Ratio von 109,60. Dieser Wert führte zu einer Verschlechterung um 43 Ränge.
Der „Branchenmonitor Kfz-Versicherung 2015-2017“
Ausgewertet wurden für den „Branchenmonitor Kfz-Versicherung 2015-2017“ BaFin-Berichte der Jahre 2015-2017 sowie das Statistische Jahrbuch 2018 des Branchenverbandes GDV, ebenso verschiedene Daten aus den Jahresabschlüssen der Versicherer. Der Monitor deckt 88 Prozent des Marktes ab und kann kostenpflichtig auf der Webseite der V.E.R.S. Leipzig GmbH bestellt werden.