Würde man beim Branchen-Ranking nach Marktanteilen die Zahl der gehaltenen Verträge als Grundlage nehmen, müsste auch die ADAC-Rechtsschutz unter den fünf „Größten“ erscheinen. Zwar: Mit verbuchten Bruttoprämien in Höhe von 148,41 Millionen Euro hält man in der „Prämienwertung“ nur einen Marktanteil von 3,73 Prozent und ist dadurch nur zwölftgrößter Versicherer. Mit 2.144.568 Verträgen aber ist man zugleich drittgrößter Versicherer nach Verträgen auf dem Markt – nur die ARAG SE und die Allianz bringen es auf mehr Rechtsschutzverträge.
Trotz der hohen Zahl an Verträgen kämpft die ADAC-Rechtsschutz mit einem Rückgang der Nachfrage: 2.273.752 Verträge hielt man noch 2015, in 2016 ging die Zahl bereits auf 2.223.540 Verträge zurück. Bei den Prämieneinnahmen musste man im Jahr 2016 zunächst ebenfalls einen Rückgang in Kauf nehmen von 138,06 Millionen Euro in 2015 auf 136,36 Millionen Euro. Jedoch: 2017 stiegen die Prämieneinnahmen wieder auf eine Betrag von 143,27 Millionen Euro, wodurch der Rückgang mehr als wettgemacht werden konnte.
Anders verhält es sich bei der Combined Ratio, denn diese verschlechterte sich zwischen 2016 und 2017: 2016 lag man weit über den Durchschnitt aller 28 Versicherer (damals betrug der schlechte Schnitt für alle Versicherer 103,49 Prozent) und beeindruckte mit guten 93,55 Prozent. Im Jahr 2017 aber verschlechterte sich die Schaden-Kosten-Quote auf 98,59 Prozent, was zwar auskömmlich ist, nun aber auch recht nahe am Schnitt aller Versicherer für 2017 liegt (98,96 Prozent).
Hintergrundinformationen: der „Branchenmonitor Rechtsschutzversicherung 2015-2017“
Ausgewertet wurden für den „Branchenmonitor Rechtsschutzversicherung 2015-2017“ BaFin-Berichte der Jahre 2015-2017 sowie das Statistische Jahrbuch 2018 des Branchenverbandes GDV, ebenso verschiedene Daten aus den Jahresabschlüssen der Versicherer. Der Monitor deckt 28 Versicherer und damit mehr als 95 Prozent des Rechtsschutzmarktes ab und kann kostenpflichtig auf der Webseite der V.E.R.S. Leipzig GmbH bestellt werden.