Der Versicherer mit dem zweitgrößten Marktanteil nach gebuchten Bruttoprämien ist die Ergo: 630,40 Mio. Euro Prämieneinnahmen sicherten ihr 2017 einen Marktanteil von 9,73 Prozent. Auch die Ergo nahm zwischen 2015 und 2017 von Jahr zu Jahr weniger ein: 654,38 Mio. Euro verbuchte man 2015, für 2016 waren dann „nur“ noch 638,30 Mio. Euro Prämieneinnahmen drin.
Wie die Allianz kämpft auch die Ergo mit einer abnehmenden Nachfrage: 2.097.520 Versicherungsverträge hielt man 2015, dann im Folgejahr 1.994.562 Versicherungsverträge. 2017 ein nochmaliger Schwund auf 1.899.629 Verträge: ein exemplarisches Ergebnis für die Branche. Exemplarisch ist aber auch ein anderer Befund: Anders als die Allianz verdient die Ergo gut am Unfallgeschäft. Das wird an einer Combined Ratio von 77,20 Prozent ersichtlich.
R+V in den roten Zahlen
Auf Platz drei nach Prämienanteilen platziert sich mit der R+V Allgemeine der zweite Marktriese in den roten Zahlen. Prämieneinnahmen in Höhe von 398,63 Mio. Euro ergeben für das Unternehmen 2017 einen Marktanteil von 6,15 Prozent. Die Entwicklung bei den Prämien gab sich widersprüchlich: zwar nahm die R+V Allgemeine 2017 mehr ein als 2015, da sie vor drei Jahren nur 392,65 Mio. Euro verbuchte. Weil die Einnahmen im Geschäftsjahr 2016 aber kurzfristig auf 410,85 Mio. Euro anstiegen, musste man zuletzt ebenfalls einen Rückgang hinnehmen.
Schlecht lief es auch für die Anzahl der Versicherungsverträge: 2015 stand der Unfallversicherer bei 1.428.252 Verträgen – schrittweise reduzierte sich die Zahl auf 1.411.770 Verträge im Folgejahr und auf 1.410.122 Verträge für 2017.
Die Schaden-Kosten-Quote für 2017 betrug 109,01 Prozent: der zweitschlechteste Wert aller Unfallversicherer. 2016 musste das Unternehmen sogar eine Schaden-Kosten-Quote von 131,82 Prozent präsentieren und damit den schlechtesten Wert aller fünfzig Unfallversicherer des Monitors. Aber auch für die R+V Allgemeine wiederholt sich, was relativierend zugunsten der Allianz angeführt wurde. Finden doch schlechte Schaden-Kosten-Quoten ihr „Echo“ in auffallend guten Rückstellungsquoten weit über dem Durchschnitt:
Die durchschnittliche Rückstellungsquote über alle fünfzig Unfallversicherer hinweg beträgt 234,84 Prozent für 2017. Die R+V Allgemeine bringt es dagegen auf eine Rückstellungsquote von 673,38 Prozent und damit auf den zweitbesten Wert. Der Versicherer mit dem drittbesten Prozentwert, der Bayerische VersVerband, hält mit immer noch guten 461,85 Prozent der gebuchten Bruttoprämien schon auffallender Abstand. Erneut sei aber auch daran erinnert: Unterschiedliche Kunden - und Produktstrukturen der Unfallversicherungen machen derartige Vergleiche nur mit Vorsicht genießbar.