Die Verzinsung in der Lebensversicherung sinkt nur marginal. Für 2019 liege die laufende Verzinsung im Marktdurchschnitt bei 2,84 Prozent. Gleichzeitig verzichtet die Branche bei neuen Policen zunehmend auf Beitragsgarantien und auf den Garantiezins.
Das Ratinhaus Assekurata hat zum 17. Mal Altersvorsorgeverträge unter die Lupe genommen. Dazu seien 54 Versicherer mit einem Marktanteil von 78 Prozent durchleuchtet worden. „Für 2019 verzeichnen wir erstmals seit vielen Jahren auf breiter Linie stabile Deklarationen“, sagte Dr. Reiner Will, Geschäftsführer der Assekurata Assekuranz Rating-Agentur.
Im Marktdurchschnitt liege die laufende Verzinsung für 2019 bei 2,84 Prozent. Damit sank der Wert lediglich um 0,01 Prozentpunkt. Den aktuell besten Wert hält die Ideal Leben aus Berlin mit 3,30 Prozent. Die niedrigsten Werte der Branche liegen aktuell unter 2,0 Prozent. So haben gleich sechs Tarife eine Verzinsung mit einer eins vor dem Komma. Zu den Schlusslichtern der Wertung zählen die Landeslebenshilfe (0,75 Prozent), die Generali (1,25 Prozent), die Nürnberger Beamten (1,75 Prozent), Gothaer Klassik (1,8 Prozent) und Gothaer Performance (1,9 Prozent) sowie die WWK (1,9 Prozent).
Im Vergleich zum Vorjahr blieb die Zahl der Unternehmen mit einer klassischen privaten Rentenversicherungen diesmal konstant. Damit würden weiterhin noch 30 Versicherer klassische Renten-Policen offerieren. 2017 waren es noch 34 Gesellschaften. Die laufende Verzinsung sei bei diesen Policen nur moderat von 2,47 Prozent auf 2,46 Prozent gesunken.
Lebensversicherer verzichten auf Beitragsgarantie und Garantiezins
Auch bei den Tarifen der sogenannten Neuen Klassik gibt es Bewegung. Während im Vorjahr noch 27 Unternehmen ein Angebot in diesem Bereich hatten, sind es mittlerweile 30 Versicherer. Ein weiterer Trend gibt zu denken. Denn inzwischen garantiert kein Anbieter mehr einen vollständigen Erhalt der eingezahlten Beiträge ohne dies an Einschränkungen zu knüpfen. 2017 hatten noch drei Unternehmen derartige Varianten angeboten. Zudem würde bei einem Drittel der untersuchten Tarife die Beitragsgarantie komplett ausgespart. Auch werde zunehmend auf den Garantiezins in Höhe von 0,90 Prozent verzichtet. Die Mehrheit der Versicherer setze in ihren Tarifen auf einen eigenen Garantiezins unterhalb von 0,90 Prozent.
Für 2019 liegt die laufende Verzinsung der betrachteten Tarife in diesem Bereich bei durchschnittlich 2,40 Prozent und damit 0,01 Prozentpunkt über dem Vorjahresniveau. Im Vorjahresvergleich hätten vier Anbieter ihre Deklarationen in der Neuen Klassik erhöht, während lediglich ein Unternehmen diese gesenkt habe. Für einen Mustervertrag mit 25 Jahren Aufschubzeit in der Neuen Klassik errechnet Assekurata mit durchschnittlich 2,40 Prozent eine niedrigere laufende Verzinsung als bei Garantiezins-Policen (2,46 Prozent). Dennoch: Diese Prognosen sind bei den neuartigen Policen weit unverbindlicher, da sie eben weniger Garantien bieten.
Bei den Tarifen gegen Einmalbeitrag hätten immerhin zwölf Gesellschaften ihre Deklarationssätze um durchschnittlich 0,14 Prozentpunkte erhöht. Die Überschussbeteiligung bleibe in Summe aber stabil. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.