Auf der Jahrespressekonferenz des Bundesverbandes Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) hat Präsident Michael Heinz kritisiert, dass sich immer mehr Versicherungsmakler in die Abhängigkeit externer Dienstleister begeben. Auch wenn dies aus den steigenden regulatorischen und technischen Ansprüchen an Makler resultiere, laufen diese in Gefahr, „zum Pseudomakler zu werden“.
Am Freitag haben BVK-Präsident Michael H. Heinz und BVK-Vizepräsident Gerald Archangeli zur Jahrespressekonferenz des Bundesverbandes Deutscher Versicherungskaufleute geladen. Es dauerte fast bis zum Schluss der Konferenz, bis Präsident Heinz, um meinungsfreudige Statements nie verlegen, auch etwas zu den Trends speziell bei den Versicherungsmaklern sagte. Doch das Statement hatte es in sich: aus Sicht des Verbandsfunktionärs laufen Makler in Gefahr, ihre Unabhängigkeit im Sinne des Kunden zu opfern, wenn auch schleichend und eher unbewusst.
Zunehmende Abhängigkeit von externen Dienstleistern
Zur Erinnerung: der Makler steht per definitionem im Lager des Kunden, er handelt als dessen treuhändischer Sachverwalter. Doch dieser Status drohe verloren zu gehen.
„Versicherungsmakler laufen in Gefahr, vom eigenständigen Makler zum Pseudomakler zu werden, indem sie alles in fremde Hände geben“, gibt Heinz zu bedenken. Als Beispiel nennt der Funktionär unter anderem Dienstleister für die Abwicklung der Courtage, den Versicherungsvergleich über Vergleichsprogramme sowie die zunehmende Abhängigkeit von Maklerpools.
Dieser Trend ist den Maklern auch ein bisschen aufgezwungen, gibt der BVK in einem heute veröffentlichten Pressestatement zu bedenken. Die regulatorischen Anforderungen steigen infolge von Eingriffen durch den Gesetzgeber, Stichwort: IDD und Weiterbildungspflicht. Auch erhöhen technische und vertriebliche Innovationen den Bedarf, nach Partnern zu suchen.
"Maklerhoheit wieder zurückgewinnen"
"Damit steigt jedoch die Abhängigkeit, was noch von den Versicherern verstärkt wird, weil sie oft eine direkte Zusammenarbeit mit kleinen Maklerfirmen erschweren“, positioniert sich BVK-Vizepräsident Andreas Vollmer im Pressetext. Auch Präsident Heinz warnt nun auf der Pressekonferenz: „Wir müssen die Maklerhoheit wieder zurückgewinnen“.
Um das zu unterstützen, will der BVK „das Unternehmertum von Maklern fördern“. Unter anderem seien Weiterbildungsangebote der BVK-Bildungsakademie geplant, die sich gezielt an Makler richten. Auch Unternehmerberater sollen als Ansprechpartner dienen und ein „BVK Quick-Check“ die individuelle Statusanalyse des Vermittlerbetriebes erlauben.
Mehr zur Jahrespressekonferenz des BVK demnächst beim Versicherungsboten