Mit dem Thema Altersvorsorge gehen die Deutschen zunehmend realistisch um: Das „Verantwortungsbarometer Deutschland 2018“ zeigt, dass einem großen Teil der Bevölkerung die Gefahr, im Alter Geldsorgen zu haben, bewusst ist. Laut repräsentativer Umfrage von Kantar Emnid im Auftrag der Fondsgesellschaft Fidelity International planen beispielsweise 60 Prozent der unter 65-Jährigen, sich etwas im Alter hinzuzuverdienen, um ihren Lebensstandard halten zu können.
Trotzdem lässt diese Erkenntnis nicht jeden auch zur Tat schreiten. So gab fast ein Drittel der Befragten an, nicht für die Altersvorsorge zu sparen. Was viele dabei nicht bedenken ist, dass im Alter auch plötzliche finanzielle Belastungen hinzukommen können, wie beispielsweise der Tod des Ehepartners. Daher ist ein Baustein, der gut ins Altersvorsorge-Paket passt, aber bisher in Deutschland viel zu oft unerwähnt bleibt, die Sterbegeldversicherung. Sie ist ein unterschätztes Produkt, das allerdings äußerst wichtig ist. Wer als Makler im Beratungsgespräch offen mit den Themen Krankheit und Tod umgeht, hat gleichzeitig einen guten Einstieg in viele andere Themen, die gerade im Alter relevant werden: Erbschaft, Hinterbliebenen-Vorsorge, Patientenverfügungen und weitere.
Die Sterbegeldversicherung ist eine kapitalbildende Versicherung, die bei Tod des Versicherungsnehmers Geld an die Angehörigen auszahlt, um Bestattungskosten decken zu können. Sie kann als eine Form der Kapitallebensversicherung verstanden werden, mit dem Unterschied, dass die Versicherungssumme erst nach dem Tod des Versicherungsnehmers an einen begünstigten Personenkreis ausgezahlt wird. Zudem kann sie die Funktion einer Risiko-Lebensversicherung übernehmen: Denn je nach Vertrag zahlt der Versicherer bei Unfalltod die doppelte Versicherungssumme aus. Das können schnell 20.000 Euro sein.
Und die Zeiten haben sich geändert: Anders als viele Versicherungsvermittler früher gelernt haben, zahlt die gesetzliche Krankenversicherung bereits seit 2004 kein Sterbegeld mehr. Das wissen auch viele Kunden nicht und gehen nach wie vor davon aus, dass eine Risikolebensversicherung oder ein Sparvertrag die bessere Alternative für die Absicherung von Bestattungskosten seien. Doch heutzutage kann es passieren, dass das angesparte Geld nicht mehr für die Bestattung zur Verfügung steht, weil es möglicherweise für Pflegekosten verwendet werden muss. Hier kommt die Sterbegeldversicherung ins Spiel – sie gehört zum Schonvermögen und kann nicht vom Staat gepfändet werden. Was viele außerdem unterschätzen: Eine durchschnittliche Bestattung kostet häufig mehr als 6.000 Euro. Damit können auf eine Familie mit dem Tod der Eltern und Schwiegereltern schnell 24.000 Euro Kosten zukommen. Senioren, die einen sinnvollen Beitrag zur Absicherung ihres Lebensabends leisten möchten, benötigen aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters meist individuelle Lösungen seitens der Versicherer. Hier können zum Beispiel Einmalzahlungen angeboten werden.
Altersvorsorge ist in der Beratung nicht immer das einfachste Thema, da sich Kunden dabei auch mit der Vergänglichkeit des eigenen Lebens und wirtschaftlichen Fragen auseinandersetzen müssen – Themen die emotional aufgeladen sind und Unsicherheitsfaktoren hervorrufen. Doch der Tod ist unausweichlich. Je mehr sich Menschen dem öffnen und entsprechend vorsorgen, desto geringer wird das Problem Altersvorsorge für unsere Gesellschaft.
Ein Gastkommentar von Oliver Suhre, Geschäftsführer Monuta