Die Allianz kann sich nach Bruttobeiträgen auch 2018 als größter deutscher Versicherer behaupten. Das geht aus dem Magazin „Die 100 Größten“ der Frankfurter Allgemeinen Zeitung hervor, in dem auch die 25 Branchenführer der Assekuranzen aufgeführt sind. Bereits in der 61. Auflage präsentieren die Frankfurter Blattmacher die „Big Player“ unter den deutschen Unternehmen.
Überraschend ist der Siegerplatz für die Allianz freilich nicht, führen die Münchener das Feld doch mit einigem Vorsprung an. Stolze 130,577 Milliarden Euro konnte die Allianz Gruppe weltweit 2018 an Prämien einsammeln: Das sind 3,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Zu bedenken gilt es allerdings, dass hierbei auch das Bankgeschäft und die Vermögensverwaltung eingerechnet sind. Mit PIMCO verfügt die Allianz über einen der größten Anlageverwalter der Welt: Das Investmenthaus betreut nach eigenen Angaben ein Vermögen von 1,76 Billionen US-Dollar (Stand März 2019).
Munich Re ist zweitgrößte deutsche Assekuranz
Zu dem zweitplatzierten Versicherer klafft da schon eine gewaltige Lücke, auch wenn es sich ebenfalls um ein weltweites Schwergewicht handelt. 49,046 Milliarden Euro konnte die Munich Re-Gruppe im abgelaufenen Geschäftsjahr einnehmen: ein kleines Minus von 0,1 Prozent.
Die Munich Re ist größter Rückversicherer der Welt, betreibt also, pointiert gesprochen, „die Versicherung von Versicherungen“. Das ist notwendig, um große Einzelrisiken zu streuen, etwa bei Naturgefahren: Treten sehr teure Schäden auf, zum Beispiel nach einem Erdbeben, werden die Kosten über Rückversicherer abgefedert. In Deutschland ist die Munich Re Privatkunden aber vor allem durch ihre Düsseldorfer Konzerntochter Ergo bekannt. Diese platziert sich mit 17,778 Milliarden Euro Bruttobeitrag auf Rang sechs der größten Anbieter.
Auch auf Rang drei landet erneut die Allianz: diesmal mit einer Konzerntochter. Die Allianz Deutschland AG konnte 36,443 Milliarden Euro Bruttobeitrag einnehmen. Damit sitzen die größten deutschen Versicherer allesamt in der bayrischen Landeshauptstadt München. Die Allianz Deutschland legte ebenfalls ein beachtliches Beitragswachstum vor: Am Ende des Jahres 2018 konnten gegenüber dem Vorjahr 5,4 Prozent mehr eingesammelt werden. Die „FAZ“ hat Konzerngruppen und -töchter separat bewertet, wenn sie über eine entsprechende Größe verfügen. Hier gilt es zu bedenken, dass sie Summe bereits bei den Werten der Allianz Gruppe enthalten ist.
Rangliste nach Bruttobeitragseinnahmen 2018 unter Einrechnung der Konzerntöchter:
- Allianz Group (130,557 Milliarden Euro, +3,5 Prozent)
- Münchener Rück (49,064 Milliarden, -0,1 Prozent)
- Allianz Deutschland AG (36,443 Milliarden, +4,5 Prozent)
- Talanx AG (34,885 Milliarden, +5,5 Prozent)
- Hannover Rück SE (19,176, +7,8 Prozent)
- Ergo Gruppe AG (17,778 Milliarden), +1,3 Prozent)
- R+V Versicherung 16,133 Milliarden, +5,2 Prozent)
- Generali Deutschland AG (13,577 Milliarden, -15,2 Prozent)
- Debeka Gruppe (13,103 Milliarden, -0,3 Prozent)
- Axa Konzern AG (10,738 Milliarden, +0,6 Prozent
Talanx und Konzerntochter Hannover Rück auf den Rängen vier und fünf
Vergleichsweise knapp an einem Podestplatz scheitert die Hannoveraner Talanx Gruppe. Im Vorjahr noch auf Rang drei, muss sich sich mit Bruttobeitrags-Einnahmen von 34,885 Milliarden Euro nun mit dem vierten Rang begnügen: vorausgesetzt, man rechnet die Konzerntöchter nicht heraus. Wobei auch hier erwähnt werden muss: Wertet man die Allianz Deutschland nicht gesondert, so könnte sich die Talanx sicher als drittgrößter deutscher Versicherer behaupten. Der Konzern, zu dem Marken wie die Hannover Rück, HDI oder PB Versicherungen (Versicherer der Postbank) gehören, konnte ebenfalls kräftig seine Einnahmen steigern und nahm 5,5 Prozent mehr ein.
Die Verflechtungen unter den Branchengrößen zeigen sich auch auf Rang fünf. Hier platziert sich die bereits erwähnte Talanx-Tochter Hannover Rück mit Beiträgen von 19,176 Milliarden Euro und einem Wachstum von 7,8 Prozent. Die Niedersachsen betreiben ebenfalls das Rückversicherungs-Geschäft und zählen zu den fünf größten weltweiten Anbietern in diesem Feld.
Es folgen auf den Rängen sechs und sieben die bereits erwähnte Ergo Gruppe mit 17,778 Milliarden Euro Beitrag und die R+V Versicherung mit 16,133 Milliarden. Beide konnten im Vorjahr ihre Beitragseinnahmen steigern: die Ergo um 1,3 Prozent, die R+V sogar um 5,2 Prozent.
Größter Verlierer nach Bruttobeitrag war 2018 die Generali Deutschland AG auf Rang acht: Sie nahm 15,2 Prozent weniger ein. Dies ist aber auch auf Umstrukturierungsmaßnahmen des Konzerns zurückzuführen. Für weitere Ergebnisse siehe die Tabelle.
Rangliste nach Versicherungsgruppen ohne Einrechnung der Konzerntöchter (eingenommener Bruttobeitrag 2018):
- Allianz Group (130,557 Milliarden Euro, +3,5 Prozent)
- Münchener Rück (49,064 Milliarden, -0,1 Prozent)
- Talanx AG (34,885 Milliarden, +5,5 Prozent)
- R+V Versicherung 16,133 Milliarden, +5,2 Prozent)
- Generali Deutschland AG (13,577 Milliarden, -15,2 Prozent)
- Debeka Gruppe (13,103 Milliarden, -0,3 Prozent)
- Axa Konzern AG (10,738 Milliarden, +0,6 Prozent
- Versicherungskammer Bayern (8,314 Milliarden, +2,6 Prozent
- HUK-Coburg (7,666 Milliarden, +4,2 Prozent
- Signal Iduna (5,739 Milliarden, +0,9 Prozent)