Zusätzlich zu den klassischen Tarifen unterscheidet das IVFP auch eine „Klassik Plus“-Variante. Dabei handelt es sich laut Definition „um eine klassische Rentenversicherung mit in der Regel geringeren Garantieelementen, aber erhöhter Renditechance. Die Kapitalanlage erfolgt in der Regel im Deckungsstock oder in einem sicherheitsorientierten Sondervermögen.“ Eine recht vage Beschreibung.
Gemeint sind damit Tarife wie die „Allianz Privatrente Perspektive“, die dem Kunden nur den Erhalt der eingezahlten Beiträge als Garantie bietet. Gleichzeitig verspricht der Versicherer höhere Renditechancen.
Die Allianz kann sich mit „Perspektive“ ("exzellent") bei den Serviceversicherern der „Klassik Plus“ durchsetzen. Dahinter platzieren sich die Alte Leipziger mit "AL_RENTE KlassikPur" sowie die Tarife "Rente Classic Pro - Direktversicherung" und "Rente Classic Balance - Direktversicherung" aus dem Hause der Continentale. Alle drei Tarife erhielten eine "exzellent" Benotung.
Bei den Index-Renten gab es in Summe sechs Tarife mit einer "exzellenten" Benotung. Hier haben die Allianz mit den Tarifen "IndexSelect Plus" und "IndexSelect" sowie die Axa ("Relax bAVRente Classic") und Nürnberger ("Betriebliche DAX-Rente") besonders punkten können.
Gleich sieben Tarife haben in der Kategorie fondsgebundene Direktversicherung mit beitragsorientierter Leistungszusage die Bestnote erhalten. Hier waren erneut die Angebote aus dem Hause Allianz und Alte Leipziger auf den vorderen Rängen. Es folgten die Angebote der Condor, der Continentale, der Stuttgarter, der Swiss Life und der Württembergischen.
Immerhin noch vier mal die Top-Bewertung gab es bei den fondsgebundenen Direktversicherungen mit Mindestleistung. Diese Ehrung erhielten die Tarife der Versicherer Allianz, Alte Leipziger, Continentale und Stuttgarter. Bei den Comfort-Tarifen erreichte lediglich die Allianz eine "exzellente" Bewertung. Auf den Rängen folgen mit einem "sehr gut" die Angebote der Bayern Versicherung und der Ergo.
Versicherer mit schlechter Platzierung werden nicht veröffentlicht
Kritisch anzumerken ist zum Rating, dass das IVFP die Tarife der weniger gut platzierten Versicherer nicht veröffentlicht. Das ist ärgerlich, wenn man bedenkt, dass die Auswertung auch den Verbrauchern als Orientierung dienen soll. Auch fällt erneut auf, dass viele Anbieter sehr gut abschnitten. Die Flut positiver Ergebnisse bei solchen Anbieter-Vergleichen ist mehrfach kritisiert worden, auch bereits vom Versicherungsboten. Hierbei wäre zu erwähnen, dass die Versicherer ein "Qualitätssiegel" durch das Institut für Vorsorge und Finanzplanung erwerben können. Auf der Webseite des IVFP heißt es: "Nach erfolgreichem Rating können Sie als Unternehmen ein Qualitätssiegel erwerben, das sich hervorragend zu Marketingzwecken einsetzen lässt."
Zudem bedingt die starke Gewichtung der „Teilbereichsnote Unternehmen“, dass große und international vernetzte Versicherer schon einen gewissen Startvorteil haben, etwa gegenüber Vereinen auf Gegenseitigkeit. Ob diese tatsächlich mehr Sicherheit und Stabilität bieten, wie dies die Studie indirekt behauptet, ist zumindest diskutabel.