Das Vergleichsportal Joonko hat zwei prominente Geldgeber gewonnen. So sollen Chinas Versicherungsriese Ping An und das Fintech Raisin mehr als zehn Millionen Euro in das Finanzportal pumpen.
Unter der Flagge "Joonko" soll noch in diesem Jahr ein neues Vergleichsportal für Autoversicherungen entstehen. Die Homepage ist bereits online. Die neue Marke soll mit blumigen Sprüchen wie "Die neue Art der Kfz-Versicherung" und "Einfach. Fair. Verständlich." bei den Kunden punkten. Bisher geht auf dem Portal noch nicht viel. Denn erst im vierten Quartal und damit pünktlich zur Wechselsaison soll das Baby aus dem Haus der Fintech-Schmiede Finleap in den Markt eingreifen.
Zuletzt hatte das Mutterunternehmen von Online-Makler Clark und Digitalversicherer Element den chinesischen Finanzdienstleister Ping An ins Boot geholt. Das Unternehmen mit Sitz in Shenzhen ist der größte Kapitalgeber der letzten Finanzierungsrunde bei Finleap.
Ping An, Multimilliardenversicherer aus dem Reich der Mitte, wird auch beim Joonko mit an Bord sein. Denn Joonko hat in einer Seed-Finanzierungsrunde in Summe mehr als zehn Millionen Euro eingesammelt. An der Spitze der Finanzierungsrunde stehen das Fintech Raisin sowie die Ping An Gruppe mit ihrem Risikokapital-Fonds Global Voyager Fund. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.
„Wir freuen uns sehr, mit Ping An und Raisin zwei Partner gefunden zu haben, die über eigene exzellente Finanztechnologien verfügen und in ihren jeweiligen Märkten sehr große Erfolge erzielt haben. Mit der strategischen Expertise unserer Investoren, technischem Know-How und einem unglaublich leidenschaftlichen Team, wird Joonko schnell zu einem der Top Player in der Finanzszene aufsteigen. Unser Portal ist intuitiv, vollkommen transparent und arbeitet nach dem Prinzip der Fairness für Verbraucher und Anbieter von Finanzprodukten. Das ist die Vision von Finanzportalen, die Verbraucher in Europa verdienen.“, sagt Carolin Gabor, CEO und Co-Founder von Joonko.
Während Ping An bereits in die Planung und den Aufbau des neuen Online-Vergleichs eingebunden war, kommt der Einstieg von Raisin etwas überraschend. Das Berliner Unternehmen hatte selbst erst im Februar 2019 über eine Finanzierungsrunde 100 Millionen Euro eingesammelt. Mit dem frischen Geld hatte das Fintech, dass in Deutschland unter der Marke Weltsparen bekannt ist, erst kürzlich das Altersvorsorge-Start-Up Fairr übernommen.
Spannend dürfte die diesjährige Wechselsaison mit dem neuen Player auf jeden Fall werden. Denn dann startet der ambitionierte Machtkampf mit dem Platzhirsch Check24 sowie den anderen Online-Vergleichern um Verivox & Co. Bis dahin müssen auch alle bekannten Versicherer von dem neuen Portal überzeugt wenn. Dann wiederum gilt es den Verbraucher zu überzeugen. An dieser Front wird aber schon recht aktiv gearbeitet. In sozialen Netzwerken wie etwa Facebook wird bereits regelmäßig Werbung geschaltet. Ob diese Bemühungen reichen, um die Wettbewerber ernsthaft zu bedrängen, ist fraglich. Schließlich sind die Portale um Check24 und Verivox relativ stark in den Medien vertreten und haben dadurch einen gewissen Bekanntheitsvorsprung. Zudem sind beide Konkurrenten besonders in den Monaten November und Dezember mit teilweise aggressiven Werbeaktionen unterwegs. Inzwischen gehört Verivox sogar zur ProSiebenSat1-Unternehmesgruppe und kommt so recht günstig an interessante TV-Werbeplätze.