Komplexe Vielfalt und fehlende Vergleichbarkeit der Produkte könnten somit auch erklären, warum in einer AssCompact-BU-Studie 2018 nur knapp vier von zehn Maklern angaben, regelmäßig Grundfähigkeitsversicherungen zu vermitteln, wie der Versicherungsbote berichtete. Für ein aktualisiertes Rating zur Grundfähigkeitsversicherung, das Franke und Bornberg im Oktober diesen Jahres veröffentlichten, bestätigt auch das Analysehaus den Verdacht der Umfrage: Das Produktsegment bleibe „bisher vertrieblich hinter seinen Möglichkeiten zurück“. Seien doch "lediglich die Überschriften“ vergleichbar, ansonsten setze „jeder Anbieter auf seine eigene“ und zudem oft komplexe Definition.
Marktstandards bei Definitionen könnten Vertrauen sichern
Weil der Anspruch auf Leistungen aber mit diesen Definitionen steht und fällt, ist vor allem eines bisher nicht möglich – Sicherheit in der Beratung und Vertrauen beim Kunden. Deswegen fordern die Experten auch verbindliche Standards sowohl bei den versicherten Grundfähigkeiten als auch bei den Definitionen, wie es sie für andere Produktsegmente bereits gibt. Nur so kann sich die Grundfähigkeitsversicherung wirklich als Alternative zur BU-Versicherung am Markt etablieren.
Trotz allem aber: Gute Rating-Ergebisse für Produktsegment
Trotz dieses analysierten Problems aber scheinen die Produkttester mit den Produkten zufrieden. So bekommen in einem Gesamtrating „Selbstständige Grundfähigkeit“ immerhin 35 Tarife die Bestnote FFF+ und damit ein „hervorragend“. Achtzehn Tarife bekommen zudem ein FFF und damit ein „Sehr gut“. Und alle anderen Tarife bekommen ein FF+ und damit immerhin noch ein „Gut“. Schlechteste vergebene Note ist die 2,5 für einen Tarif „Grundfähigkeitsversicherung Stand 01.2019“ der Canada Life Assurance Europe plc.
Ergebnisse dieses Ratings zur „Selbständigen Grundfähigkeit“ sowie ein weiteres Rating zur „Selbständigen Grundfähigkeit Plus“ (mit zusätzlichen Schutz für schwere gesundheitliche Beeinträchtigungen) sind auf der Webseite der Rating-Experten verfügbar.