Die Nürnberger Versicherung will laut einem Medienbericht ihren Vertrieb radikal umbauen und dezentrale Standorte schließen. Auch Versicherungsmakler wären hiervon betroffen.
Die Nürnberger Versicherung plant einen radikalen Umbau ihres Vertriebes. Demnach sollen 14 Bezirksdirektions-Standorte geschlossen werden, um die Vermittler künftig zentral von Nürnberg aus zu betreuen. Aktuell sind die Standorte noch quer über die Republik verteilt. Das berichtet procontra Online am Donnerstag.
Wirksam werden soll die Reform im Jahr 2021, heißt es weiter in dem Bericht. Die Nürnberger Versicherung habe die Pläne auf Anfrage der Redaktion bestätigt, auch wenn genaue Details noch ungeklärt seien.
Vertriebsleiter ohne feste Büros
Eine schlechte Nachricht sind die Umbaupläne nicht nur für die Vermittler, die dann keine festen Ansprechpartner vor Ort mehr vorfinden werden, sondern Kontakt in die fränkische Metropole suchen müssen. Auch für die 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bedeutet das kurz vor Weihnachten zusätzliche Sorgen:
Zwar sollen einige von ihnen die Option erhalten, mit in die Zentrale nach Nürnberg zu wechseln, wie procontra aus Unternehmenskreisen berichtet. Aber nicht für alle sei das eine Option. Gut die Hälfte der Stellen solle sozialverträglich abgebaut werden. Zudem sollen die Vertriebsleiter ohne festes Büro zwischen den Vermittlerbetrieben reisen — Betreuung on the Road sozusagen.
Der Umbau nach dem Umbau
Es ist bei weitem nicht die erste Umbaumaßnahme bei den Franken. Wie viele andere Versicherer auch, entpuppt sich die Nürnberger Versicherung als Dauerbaustelle. Bereits das im April 2015 angeschobene Programm „Vertrieb 2015“ bewirkte den Abbau von 170 Stellen und nahezu eine Halbierung der Vertriebsdirektionen. Die übergeordnete Ebene der Vertriebsdirektion, bestehend aus 7 Standorten, wurde im Konzern komplett abgeschafft (der Versicherungsbote berichtete).
Gestern war zudem bekannt geworden, dass Jürgen Wahner, seit 2015 Vorstandsmitglied bei der Nürnberger Lebensversicherung (NLV) und der Nürnberger Allgemeine Versicherung (NAV), aus den Gremien ausscheiden wird. Dem Konzern bleibt er dennoch treu, wenn auch an anderer Stelle: Er soll Joint Venture im Vertriebsbereich aufbauen und deren geschäftsführender Gesellschafter werden:
Nach nicht bestätigten Informationen von procontra Online soll sich Wahner verstärkt um das Cross Selling in der Leben-Sparte kümmern: Was ebenfalls auf neue Vertriebswege hindeutet. Ihn beerbt im Maklergeschäft Andreas Politycki, bereits für die Ausschließlichkeit verantwortlich.