Die Debeka senkt für 2020 die Überschussbeteiligung in den klassischen Tarifen. So soll die laufende Verzinsung von 2,25 Prozent auf 1,75 Prozent reduziert werden.
In den vergangenen Jahren hatte die Debeka ihre Überschüsse in der Lebensversicherung nach unten korrigieren müssen. Dadurch sank die laufende Verzinsung bei Klassikpolicen von 3,4 Prozent (2014) über 3,1 Prozent (2016) auf 2,75 Prozent (2017) und später auf 2,5 Prozent (2018). Im Vorjahr war der laufende Zins um weitere 0,25 Prozentpunkte auf 2,25 Prozent nach unten korrigiert worden.
Für 2020 sollen die Überschüsse des viertgrößten deutschen Lebensversicherers nun erneut gesenkt werden. Das bestätigte ein Sprecher des Unternehmens auf Anfrage. So solle die laufende Verzinsung für Klassikpolicen des Koblenzer Unternehmens von 2,25 Prozent auf 1,75 Prozent abgesenkt werden. Die Gesamtverzinsung solle bei 2,5 bis 2,6 Prozent liegen. Von der neuerlichen Absenkung seien in etwa 760.000 Policen betroffen. Nicht betroffen seien Verträge mit höheren Garantien sowie die neuartigen Altersvorsorge-Konzepte.
Überdies haben die Hannoversche sowie die SV Sparkassenversicherung ihre Überschüsse für 2020 veröffentlicht. Während der Direktversicherer der VHV die laufende Verzinsung auf dem Niveau des Vorjahres halten konnte (2,25 Prozent), werde die SV Sparkassenversicherung laufende Verzinsung weiter kappen. Hier solle der Wert 0,25 Prozentpunkte auf 2,30 Prozent fallen.
Zum Vergleich: Der Versicherer mit der höchsten laufenden Verzinsung ist die Ideal. Das Unternehmen aus Berlin hat seinen laufenden Zins bei 3,3 Prozent halten können. Hinzu kämen noch der Schlussüberschuss von 0,7 Prozent und die Beteiligung der Versicherungsnehmer an den Bewertungsreserven. Die guten Werte führt Ideal-Chef Rainer M. Jacobus auf das Anlageverhalten der Gruppe zurück. So habe die Ideal mit rund 24 Prozent seit Jahren die höchste Immobilienanteil im Markt. „Unser Beispiel zeigt, wie man mit flexibler Kapitalanlage das Alleinstellungsmerkmal Garantie in der Lebensversicherung verteidigen kann; allerdings sind die gewaltigen Risiken der Zinspolitik der EZB unübersehbar. Wenn hier nicht schnell, und ich meine damit 2020, der Ausstieg vorbereitet wird, sind die Folgen für die Altersversorgung nicht mehr beherrschbar.“, sagt Vorstandschef Rainer M. Jacobus.