Erste Zielgruppe dieser Erkenntnisse, dass Spielen das Lernen unterstützen kann, sind Kinder und Jugendliche selbst: Neben all den Dingen, die sie aus persönlichem Interesse wie von selbst aufnehmen (Bandbiografien, Tricks für Computerspiele oder Details zur Pferdehaltung) soll ja auch die Schule möglichst erfolgreich absolviert werden. Die Konkurrenz um die Aufmerksamkeit des Nachwuchses ist heute groß. Immer mehr Schulen experimentieren deshalb mit „Gamification“. Das heißt: Einsatz von Spielelementen in einer spielfremden Umgebung.
In der Praxis: Es lockt vielleicht mehr, eine mathematische Gleichung zu lösen, wenn man die Aufgabe im Rahmen eines Spiels am Computer bewältigt und damit auch einen Drachen besiegt, als wenn man danach einfach nur das Heft zuklappt. Und es gibt inzwischen sogar attraktiv gestaltete Lernplattformen im Internet für den Nachmittag.
Spielerischer Wissenserwerb für Erwachsene
Eine 2018 veröffentlichte 170-Seiten Studie zu Gamification beurteilte diese Tendenz positiv und beschränkte sich nicht nur auf Kinder. Und warum sollte das Spielen auch mit dem Alter enden? Schon Friedrich Schiller schrieb in „Über die ästhetische Erziehung des Menschen“: „Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur ganz Mensch, wo er spielt.“ Ob man dem nun zustimmt oder nicht: Auch als Erwachsener eignet man sich je nach Motivation neue Dinge schneller oder weniger schnell und nachhaltig an. Fremdspracheninstitute nutzen schon lange Elemente wie eine spielerische App zum Vokabelnlernen, denn hier ist häufiges Wiederholen besonders wichtig. Und immer mehr Unternehmen nutzen dies, wenn sie ihre gesetzliche Weiterbildungspflicht erfüllen wollen. Dabei hilft auch der Trend zum Mobile-Learning.
Europa regelt Weiterbildungspflicht bei Versicherungen
Die gesetzliche Weiterbildungspflicht in der Versicherungsbranche ist in Europa aktuell über die IDD (Insurance Distribution Directive) geregelt. Diese verlangt, dass Versicherunsgmakler und Versicherungsberater 15 Stunden Fortbildung jährlich absolvieren müssen. Im Alltag ist das oft schwer zu organisieren. Doch es darf auch digital sein: Mit anerkannten Lern-Apps fürs Smartphone lässt sich digital vergessenes Wissen auffrischen und neues erwerben – immer dann, wenn gerade ein bisschen Luft ist. Die spielerische Quizform gehört nach der jüngsten Benchmarking- Studie zu den beliebtesten Formen des Mobile-Learning. Diesen Ansatz nützt auch die V-Quiz: sie ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz als Mittel zur Weiterbildung anerkannt.